Wort auf den Weg

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
wenn der November kommt und mit ihm die dunkle Jahreszeit, dann verblassen auch die Farben oder verwandeln sich in braun und grau. Es ist, als ob sich das Leben zurückzieht und eine Leerstelle hinterlässt. Für viele Menschen beschreibt dies dann auch einen Teil ihres Lebensgefühls, in dieser Zeit.
Licht ist Leben, Licht ist Farbe. Es ist faszinierend zu sehen, dass Lichtstrahlen große Distanzen, Räume durchqueren können, um dann irgendwo aufzutreffen. Dass Licht auf einer Fläche oder einem Gegenstand sichtbar wird, der weit von der Lichtquelle entfernt liegt, vielleicht acht Minuten wie von der Sonne zur Erde braucht, um zu leuchten, Leben zu schaffen, Farben hervorzubringen ist staunenswert.
Licht kommt aus der Ferne und leuchtet auf, wo es trifft und nicht ins Leere läuft. Wie das schöpferische Wort Gottes, das auf ein offenes Ohr trifft neues Leben – Lebensfarben hervorbringt.
Vielleicht lässt sich in den nächsten Monaten -auf Weihnachten hin beobachten oder erfahren, dass Gottes Liebe nicht für sich bleibt, sondern in Situationen trifft und sie hell erleuchtet. Dass die Blässe weicht und Lebensfarben sichtbar werden, vielleicht sogar hell erstrahlen. Mit der Geburt Jesu hat Gott zugesagt, dies zu tun.
Die Glassteine auf dem Foto machen es uns vor und regen uns durch ihr strahlen an. Wie schön, welche Lebensfarben entstehen. Sie können nicht aktiv daran mitwirken, dass dies geschieht. Anders wir Menschen. Wir können uns dem Licht zu-, oder uns von ihm abwenden und wir könnten dem Licht nicht im Wege stehen. Lassen wir uns vom Licht Gottes erleuchten und geben wir diese Zuwendung weiter.
Herzlich verbunden,
Rainer Leo

Wort auf den Weg

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
so hitzig wie das Wetter in diesen Tagen sind auch gelegentlich die Diskussionen, wenn es um Themen von öffentlichem Interesse geht. Manchmal geschieht dies auch in den zwischen-menschlichen Angelegenheiten. Besonders wenn man den Eindruck hat, dass „die Welt Kopf steht“, wird die Zündschnur kurz. Mag es ja auf der Fotografie des Titelbildes noch künstlerisch interessant aussehen dies darzustellen, ist die Wahrnehmung und Beschreibung von „Welt auf dem Kopf“ wenig erfreulich. Wer den Umgangston und das Hin- und Her des Gebäudeenergiegesetzes verfolgt, weiß davon ein Lied zu singen, und ebenso wer sich Abrüstung und weniger Bedeutung von militärischen Themen erhofft hatte.
Die Themen, bei denen man sich die Augen reibt, häufen sich und verstärken sich zum Teil gegenseitig. Manche Bereiche wie Ökologie oder Gentechnik, Künstliche Intelligenz oder Energiewirtschaft sind neuzeitlichen Datums, anderes kann auf eine rühmliche oder unrühmliche Geschichte zurückschauen, wie etwa Frieden und Krieg.
Wie lösen? Vielleicht erst einmal einfach bemerken und wahrnehmen, dass es so ist.
In einer zweiten Stufe ist dann aushalten dran, oder das Thema, bzw. die Angelegenheit mit anderen teilen, besonders mit Gott im Gebet.
Wenn es um diese Themen geht, schweifen meine Gedanken wie auch hier zu Worten die Paulus im zwölften Kapitel an die Gemeinde in Rom schreibt:“ Röm 12,12 Freut euch, dass ihr Hoffnung habt. Bleibt standhaft, wenn ihr leiden müsst. Hört nicht auf zu beten“
Nach meiner persönlichen Erfahrung lösen sich die Probleme nicht einfach und die Welt ist „schwupps“ wieder auf den Füßen, wenn ich oder andere gemeinsam mit mir darüber beten.
Aber die Vergiftung unserer Seele wird gestoppt und nimmt wieder ab. Das Beten reinigt unser Inneres, unser Miteinander und auch die Welt um uns herum. Manchmal geschieht dies bald, ein andermal dauert es und beansprucht unsere Hoffnung. Paulus rät nicht dazu, alle Kopfstände dieser Welt mit zu machen, damit man es nicht mehr sieht, sondern sich die Hoffnung Jesu eigen zu machen, der die „Welt hält“. Das stellt vieles wieder vom Kopf auf die Füße, und manchmal durch unsere Hände.
In herzlicher Verbundenheit,
Rainer Leo

Wort auf den Weg

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
wenn dieser Gemeindebrief erscheint, dann haben viele schon gesät oder gepflanzt, oder etwas unter Glas vorgezogen, um es bald im Garten oder einem Hochbeet auf dem Balkon auszusetzen. Besonders im Keimstadium und wenn Pflanzen noch sehr klein sind, ist Behutsamkeit und Schutz angesagt. Menschen mit grünem Daumen wissen das und gehen mit ihnen angemessen um.
Ob das wohl wieder anwächst?, fragt man sich dann manchmal, wenn etwas ausgegraben und woanders eingesetzt, also verpflanzt wird.
Wahrscheinlich kennen wir das Bild, wenn ein Pflänzchen zunächst etwas welk aussieht und man nicht genau sagen kann, was daraus wird.
Für solche Übergangssituationen braucht es besonderen Beistand. Etwa bei und nach der Geburt eines Kindes, beim jugendlichen Erwachsenwerden, wenn zwei Menschen einen gemeinsamen Lebensweg beginnen, oder wenn es auf das letzte Stück Lebensweg, das Sterben zugeht.
Oder beim Arbeitsplatzwechsel, an der neuen Schule, beim Übergang in den Ruhestand, nach dem Umzug…
Gottes Segen, seinen guten Zuspruch „des Gelingens“, seine Hilfe ist uns als Christinnen und Christen aufgetragen, Menschen zuzusagen, die gerade in Veränderungssituationen stehen.
Gott will (uns) behutsam in die Hand nehmen und unseren Übergang schützen, wenn es dran ist in anderen Boden, in ein anderes Umfeld verpflanzt zu werden.
Den Christen in Rom empfiehlt Paulus: „Segnet die Menschen, die euch verfolgen. Segnet sie und verflucht sie nicht.“ Röm.12,14. Er traut also Gottes Zuspruch durch unser Reden zu, dass es Bedrohungen verändern kann…, wie Mut machend…
In herzlicher Verbundenheit,
Rainer Leo

Wort auf den Weg

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
schon immer früh haben mich Gleise und Weichen interessiert, später Signale und andere Bahnanlagen. Es geht um Ankommen, Abfahren und die richtigen Wege (Strecken) finden, manchmal um Rangieren.Und es geht um Orientierung und darum wer den Überblick und Einfluss auf die Strecke hat, die Züge nehmen sollen.
Das Foto zeigt kein Ziel, ja man kann nicht einmal hinter die nächste Kurve sehen. Und dennoch sind Weichenstellungen möglich, ja vielleicht sogar nötig?
Frühe Weichenstellungen haben bekanntermaßen weitreichende Auswirkungen, sind aber in Grenzen immer noch korrigierbar, Späte hingegen schwerer. Manchmal muss der Zug dafür anhalten und zurückfahren vor die Weiche, und sie muss umgestellt werden, um eine andere Strecke zu nehmen.
Ich vermute, es gibt nicht mehr viele solcher mit der Hand stellbarer Weichen, das Leben ist aufwändiger, komplizierter geworden, manchmal wünschen wir uns es sei einfacher, ist es aber oft nicht. Ganz am Anfang seiner Leidens- und Passionszeit hat Jesus in der Wüste (Lukas 4) drei Weichenstellungen für sein Leben und Wirken vorgenommen, die sich in seinem Leben bewährt und wiederholt haben. Er hat entschieden: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.«, »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihn allein verehren, und ›Du sollst den Herrn, deinen Gott,nicht auf die Probe stellen!‹«. Damit hat er zwar keinen einfacheren, aber einen für ihn und uns!!! fruchtbaren Weg eingeschlagen Ich finde diese drei Entscheidungen grundlegend für weise Voraussicht und ermutigend bei Bedarf einen Kurswechsel vorzunehmen.
In herzlicher Verbundenheit
Rainer Leo

Jahreslosung 2023

Jahreslosung 2023

Du bist ein Gott, der mich sieht. (Genesis 16, 13)

Diese Aussage ist wunderbar und gefällt mir. Egal wo ich unterwegs bin, egal wie es mir gerade geht, du, lieber Gott, bist da und siehst mich.
Wer Genesis 16, 1-15 komplett gelesen hat oder noch liest, wird erkennen, in welch verzweifelter Lage Hagar diese Worte gesprochen hat.
Wir dürfen uns gewiss sein, dass wir uns immer an dich wenden dürfen, du uns zu jeder Zeit siehst und den richtigen Platz und Weg für uns kennst. Auch in Zeiten, wo wir dich aus den Augen verloren haben, wir uns auf unsere Sorgen, Nöte und Ängste fixieren, bist du da, stehst uns zur Seite und siehst uns.
Selbst inmitten der schrecklichen Nachrichten über Krieg, sonstigen Konflikten, oder persönlichen Niederschlägen dürfen wir gewiss sein, dass du da bist und uns Menschen siehst, auch wenn wir den Sinn und den Weg (noch) nicht verstehen.
Schenke uns Zeiten der Ruhe und Stille, damit wir hören, spüren und sehen wo dein Weg für uns ist.
In dem von Johannes und mir ausgewählten Bild zur Jahreslosung sehen wir eine einzelne Person an einem traumhaften und einsamen Ort. Ob diese Person glücklich oder verzweifelt ist, wissen wir nicht, aber wir dürfen uns sicher sein, dass Gott diese Person sieht, selbst wenn dieser Ort am Ende der Welt sein sollte. Aber auch inmitten einer überfüllten, hektischen und von Lärm erfüllten Großstadtszene oder wo auch immer wir unterwegs sind: Du verlierst uns nicht aus den Augen, Du schaust auf uns, Du begleitest uns und Du liebst uns. Dafür danken wir dir.
Ein paar Zeilen aus einem sehr gefühlvollen Lied zur Jahreslosung von Heiko Bräuning und Davis Plüss:

Du bist ein Gott, der mich sieht.
Du wusstest, wie mir geschieht,
als ich in Not und Bedrängnis geriet.
Du bist mein Gott, der mich sieht,
der sich mir niemals entzieht,
du bleibst mein Gott, der mich liebt.
Du siehst woher ich komme.
Du siehst wo ich bin,
Du siehst für mich Zukunft.
Hast Frieden im Sinn.

BM

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