von Webmaster | 1. August 2019 | Andacht
Liebe Leserinnen und Leser,
das Titelbild von einem Maislabyrinth bei Lich regt mich an, meinen Lebensweg zu bedenken. Da gibt es Wegabschnitte, die liefen überschaubar geradeaus oder zumindest im rechten Winkel weiter. Ich wusste, was zu tun war, konnte im Voraus planen und war mir ziemlich sicher, wie die nächsten Aufgaben aussahen. Dann gab es verschlungene Wege, von denen ich nicht wusste, wohin sie führten. Manchmal bin ich umgekehrt, habe Projekte abgebrochen, wurde von anderen gestoppt oder habe Menschen aus den Augen verloren. Es war nicht immer einfach, diese Zeiten auszuhalten. Ungewissheit und Zweifel kamen hoch und ließen mich ängstlich fragen: „Herr, wohin soll ich gehen?“ Leider fehlte mir da der Überblick, den die Drohne von Karl-Alwin Hiller uns für dieses Maislabyrinth gewährt. Dann hätte ich das Ziel schon gesehen und erkannt, dass alle Wege darauf zuführen.
Gott hat uns zugesagt, dass er mit uns geht. Das gilt nicht nur für die Geradeaus-Strecken, sondern gerade für Zeiten, in denen wir uns unsicher, bedroht und allein fühlen. Er lässt uns seine Nähe erfahren, auch wenn er uns Menschen zur Seite stellt, die seinen Zuspruch weitergeben. In der Gemeinde sind wir eine solche Weg-Gemeinschaft. Wir wollen nicht nur sonntags, sondern auch im Alltag Anteil aneinander nehmen und uns helfen, unseren ganz eigenen Weg zu entdecken. Und am Ende des Weges hier auf der Erde wartet Gott, um uns in seine Arme zu schließen.
Mit Beginn des neuen Schuljahres wünsche ich Ihnen, euch zuversichtliche Schritte durch das Labyrinth des Lebens, Hände, die halten, und einen Draht nach oben, um Gottes Navigation zu hören,
Ihre, eure
Cornelia Trick
von Webmaster | 1. Mai 2019 | Andacht
Liebe Leserinnen und Leser,
die dritte Strophe des Liedes von Georg Neumark, „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, ist meine Notfallmedizin in hektischen Zeiten:
„Man halte nur ein wenig stille und bleibe in sich selbst vergnügt, wie unsers Gottes Gnadenwille, wie sein Allwissenheit es fügt; Gott, der uns sich hat auserwählt, der weiß auch sehr wohl, was uns fehlt.“
Statt die Ärmel hochzukrempeln und mit aller Macht die gesteckten Ziele zu erreichen, auch wenn dicke Baumstämme den Weg blockieren, rät die Liedstrophe zum gelassenen Verweilen. Einmal tief Luft holen, den Blick schweifen lassen, alles Gute wahrnehmen, das Gott schon geschenkt hat, das lässt die Hindernisse schrumpfen und gibt neue Kraft zum Weitergehen.
Der von einem wohl umgefallenen Baumstamm aufgehaltene Fluss auf dem Titelbild macht es deutlich. Der Baumstamm veränderte zwar den Flusslauf, aber er konnte den Bach nicht aufhalten. Im Gegenteil, er wurde zu einer Halbinsel, die neuen Pflanzen Heimat bot. Manche Situationen in unserem Leben scheinen erstmal unüberwindbare Barrieren. Doch sie können zu Richtungsänderungen, zu heilsamen Umwegen und zum Innehalten führen. Gott wird mit uns weitergehen, wird neue Pfade finden lassen und uns helfen, auch die harten Zeiten anzunehmen. Still zu halten ist eine gute Übung, dabei auch noch in sich selbst vergnügt zu sein, Lebenskunst. Singen hilft mir dabei, beten auch, und die Gemeinschaft mit Christen, die mir Mut machen, dem Gott zu vertrauen, der weiß, was mir fehlt.
Eine gelassene und vergnügte Sommerzeit wünsche ich euch und Ihnen von Herzen
Cornelia Trick
von Webmaster | 1. Februar 2019 | Andacht
Gestaltung des diesjährigen Banners der Jahreslosung
Wie schon die Jahre davor immer wieder betont, ist es uns eigentlich wichtig, dass sich die Betrachter ganz unvoreingenommen erst einmal selber auf Entdeckung begeben: was sehe ich auf dem Bannermotiv, was ruft das Motiv in mir hervor, was spricht mich an? Wenn dieses Selbst-Entdecken noch gewünscht ist, dann bitte nachfolgenden Text (noch) nicht weiterlesen.
Der Bibelvers zur Jahreslosung ist ein Psalm Davids und gehört in die Reihe der Dankeslieder. Das erstaunliche: seine Verse sind in alphabetischer Anordnung verfasst, 23 Verse insgesamt. Und in Vers 15 heißt es nun: „… lass ab vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach.“
Was ist naheliegender, als das Wort „Friede“ mit einer Taube darzustellen. Bernd Müller hatte tatsächlich ein Foto von einer Metallskulptur in der Benediktinerabtei Maria Laach (bei Koblenz) geschossen. Diese Skulptur einer sich verwandelnden Mauer in davonfliegende Vögel zeigt auf wunderbare Weise das Aufbrechen trennender und starrer Grenzen hin zu Freiheit in der Welt.
Dieses Skulptur-Motiv habe ich aus dem Foto freigestellt, gespiegelt und in ein zweites Foto von Bernd, auf dem eine Stacheldrahtzaun vor dem Feldberg im Schwarzwald zu sehen ist, hinein platziert. Nun brechen die Vögel nicht nur aus der Mauer heraus, sondern überwinden auch noch Stacheldrahtgrenzen – eine Verstärkung der Symbolik.
Um das Düstere einer trennenden Mauer noch hervorzuheben, nahm ich dem rechten Teil des Bildes einen großen Anteil der Farbe und verdüsterte es zusätzlich mit dunklen Wolken. Erst in der Mitte des Bildes, wo sich die Mauersteine beginnen zu verwandeln, kehrt Farbe ein, Licht und Leben. Ab hier heben sich auch die entstehenden Vögel vom Hintergrund ab, schattiert dargestellt. Die Vögel fliegen scheinbar aus dem Motiv heraus, über dargestellte Farbstufen und -Abschnitte über wieder in grau dargestellte Landschaften. Das soll heißen: bringt Farbe und damit Freiheit, Freude und Liebe in die Welt. Und über allem ragt oben die wärmende Sonne heraus und erhellt das gesamte Motiv.
Dass Wörter und Texte nicht nur der Informationsvermittlung dienen, sondern auch selber Gestaltungselement sind, das zeigt sich in der Anordnung und Größe der Wörter und der Wahl der Schriften. Die einzelnen Worte bekommen zusätzlich eine eigene Gewichtung und damit auch Aussage!
JF
Banner: © 2018 Johannes Fritz & Bernd Müller, Foto: Bernd Müller
von Webmaster | 1. Februar 2019 | Andacht
Liebe Leserinnen und Leser,
die Felstreppe, die vom Weiltal bei der Erbismühle Richtung Altweilnau führt, ist für mich ein gutes Bild für den Beginn eines neuen Kalenderjahres. Als ich meine Termine in den noch ganz leeren neuen Taschenkalender übertrug, wurde mir wieder bewusst, wie viel wir planen und wie wenig wir doch letztlich in der Hand haben. Würde ich jede Sitzung wahrnehmen können? Werde ich die Ideen und die Kraft haben, die geplanten Veranstaltungen mit Leben zu füllen? Würden wir als Team beieinander bleiben – ohne Krankheiten, ohne Unfälle, ohne Abstürze? Und auch das Thema unserer Kirche beschäftigt mich. Wie wird die Generalkonferenz im Februar entscheiden, werden wir Methodisten beieinander bleiben können – trotz unterschiedlicher Sichtweisen und Erfahrungen?
Da hilft mir ein Bibelwort aus dem Philipperbrief:
„Ich bin allem gewachsen durch den, der mich stark macht.“
Egal wie anstrengend und steil der Weg ins neue Jahr wird, die Kraft für die Reise bekomme ich durch Jesus, der mit mir unterwegs ist. Das Ziel lockt, ein blauer, sonniger Himmel, der mir zeigt, dass Gott es gut mit uns meint und uns Licht gibt, auch gerade, wenn wir selbst Mühe haben, die Orientierung zu behalten.
Einen von Gott gesegneten Weg in das neue Jahr wünsche ich
Ihnen, euch von Herzen
Cornelia Trick
von Webmaster | 1. November 2018 | Andacht
Liebe Leserinnen und Leser,
verschiedene wunderschöne Naturaufnahmen lagen vor mir zur Auswahl für diesen Gemeindebrief. Am liebsten hätte ich drei verschiedene Motive gewählt: einen Nebel-Herbstwald für den November, die Tannen für den Dezember und einen heiter dahinrauschenden Bach in Schneelandschaft für den Januar, das neue Jahr. So unterschiedlich sind diese drei Monate.
Im November kommt die Natur zur Ruhe, wir werden erinnert ans Sterben, Abschied und Tod. Im Dezember scheint in diese dunklen Gedanken ein helles Licht, Gott sieht unseren Schmerz, unsere Ohnmacht und Ängste. Er lässt uns nicht allein. Er gibt uns seinen Sohn Jesus. In der Adventszeit bringen wir unsere Hoffnung zum Ausdruck, wir hoffen auf Licht im Dunkeln, auf Trost, auf Hilfe und Wegweisung. Schön wäre es, wenn wir unter dem Weihnachtsbaum einen Gutscheinblock finden würden, für alle Eventualitäten des Lebens eine Lösung. Doch Gott schenkt uns zu Weihnachten einen Freund an unserer Seite, der immer für uns da ist. Der bei uns bleibt, auch wenn es eng wird, der im größten Chaos noch den Überblick bewahrt. Mit ihm können wir mutig ins neue Jahr gehen. Nicht immer sind die Wege so klar vor uns wie beim Titelbild. Es wird unterwegs Trampelpfade und auch mal unwegsames Gelände geben. Jesus wird uns helfen, den Weg zu finden und die Ziele zu erreichen, die für uns dran sind. Und unterwegs werden immer wieder Bänke auf uns warten, Oasen zum Ausruhen und Innehalten, Staunen und Freuen.
Herzlich laden wir ein, mit der Gemeinde diese Monate zu erleben und im Miteinander zu spüren, mit Jesus unterwegs zu sein.
Licht auf Ihren, euren Wegen und das Psalmwort
“Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht” im Herzen
wünsche ich
Ihre, eure Cornelia Trick
Cornelia Trick