Wort auf den Weg

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
scheinbar scheint der Holzpfad den Weg über das Hochmoor mühelos zu bahnen. Doch wie ich von Carlos Hiller erfuhr, der diese Szene fotografierte, war es gut, die Augen beim Laufen offen zu haben. Plötzliche Stufen, angesägte Holzbohlen, sonnenhungrige Eidechsen machten diese scheinbar gerade Strecke zu einem Abenteuerausflug.
Beim Gemeindetag im Rahmen der Jährlichen Konferenz hörten wir aufrüttelnde Worte von Bischof Rückert, der uns ermutigte, unsere eingefahrenen Wege zu verlassen und aus den Kirchen und den Kirchengebäuden hinaus zu den Menschen zu gehen. Daran erinnert mich dieses Bild. Scheinbar ist es doch ganz selbstverständlich, dass wir unseren Nachbarn, Freunden und Kollegen erzählen, was wir mit Gott erleben und wie er unser Leben verändert. Das machen wir doch auch so, wenn wir aus dem Urlaub kommen, einfach erzählen, was wir erlebt haben. Doch bei dem Thema Glauben ist das schwierig. Als wären die Holzbohlen angesägt, als würden Eidechsen den Weg zu unseren Mitmenschen blockieren, als wären die Stufen zu ihnen zu hoch. Was hält uns ab?
Die Angst, die Anderen könnten denken, wir würden ihnen etwas aufdrängen?
Die eigene Erfahrung, früher mit frommen Worten ohne Inhalt „zugetextet“ worden zu sein?
Ablehnung, die wir schon erlebt haben und die weh tut?
Ja, das sind Argumente, uns lieber nicht auf den Weg zu machen. Doch dadurch entgeht uns viel:
Lebensgeschichten der Menschen auf dem Weg, die sie mit uns teilen, sobald wir uns für sie öffnen.
Wirken von Gottes Geist, sobald wir uns aus der Komfortzone auf wacklige Bohlen begeben.
Berührende Wirkung dieses Geistes, der von uns auf andere überspringt und ihr Leben verändert.
Halt auf dem Weg, auch wenn wir Widerstände und Enttäuschungen erleben.
Ich freue mich sehr auf das neue Konferenzjahr mit unserer Brombacher Gemeinde, bin gespannt, welche neuen Wege wir entdecken und mutig gehen, lasse mich überraschen, auch wenn die Wege aus dem sonst üblichen Rahmen (s. Titelbild rechte Seite) hinausführen. Denn egal, wie sich diese Wege schlängeln, sie werden dort landen, wo Gott uns als Gemeinde haben will.
Einen guten Einstieg in die neue Arbeitsphase nach den Sommerferien und Gottes Kraft für die schwierigen und leichten Wegabschnitte wünsche ich Ihnen, euch von Herzen
Cornelia Trick

Wort auf den Weg

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
es war in den Osterferien vor einigen Jahren. Es war kalt, aber der Himmel blau. Für einen Spaziergang im Wald fand sich in der Familie keine Begeisterung, da schlug mein Mann vor, mal das Umspannwerk in Kriftel in Augenschein zu nehmen. Also wanderten wir um die Anlage und fragten ihn Löcher den Bauch. Woher kommt der Strom? Wo fließt er hin? Worin unterscheiden sich die Strommasten? Warum ist alles so hermetisch abgeriegelt? Wir lernten an diesem Nachmittag viel, und seitdem üben Hochspannungsmasten und –leitungen eine ganz besondere Faszination auf mich aus.
Ich bin überzeugt, wenn Jesus heute hier bei uns leben und lehren würde wie damals in Galiläa, würde er uns Gleichnisse vom Strom erzählen. Er würde die Elektrizität zum zentralen Beispiel in seinen Geschichten machen:
Da ist ein Kraftwerk, das Strom produziert. So bringt Gott Liebe hervor. Diese Liebe muss zu den Menschen kommen, seine Kraft muss die Menschen erreichen. Sein Heiliger Geist ist der Strom, der vom Kraftwerk zu den Menschen fließt. Jesus ist die Stromleitung, er stellt die Verbindung zwischen Gott, dem Kraftwerk, und den Menschen, z.B. der Lampe im Wohnzimmer, her. Ohne ihn findet der Heilige Geist nicht zu den konkreten Menschen, ohne Gott gibt es keine Liebe und keine Kraft, ohne den Heiligen Geist kommt seine Liebe nicht lebendig bei uns an, genau dann, wenn wir sie brauchen. Das Umspannwerk ist die Gemeinde, hier kommen Stromleitungen zusammen und verzweigen sich, um zu neuen Bestimmungsorten zu kommen.
Ostern liegt hinter uns, Jesus ist auferstanden, er baut täglich neue Leitungen zu uns und unseren Mitmenschen. Pfingsten feiern wir im Mai und erinnern uns, dass er uns seinen Geist schenkt, damit wir leben können, es heller in dieser Welt wird und andere von unserem Licht berührt werden.
Das Einzige, das wir tun können, ist, den Schalter auf „An“ zu stellen und darauf zu vertrauen, dass Gott uns alles schenkt, was wir heute brauchen, um unseren Platz in dieser Welt auszufüllen.
Eine frohe, von Gottes Kraft erfüllte Pfingst- und Sommerzeit wünsche ich Ihnen, euch
Cornelia Trick

Jahreslosung 2018

Jahreslosung 2018

Jahreslosung 2018

„Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“
Ein Jahr werden wir in unseren Gottesdiensten diese Jahreslosung vor Augen haben. Auf einem Banner, das im Altarraum hängt, setzten Bernd Müller und Johannes Fritz die Aussage in Bildern um. Fließendes Wasser sprudelt über Steine, einer ist wie ein Herz geformt.
Mir fällt beim Betrachten auf, dass der Herzstein vom Wasser nicht vollständig bedeckt wird. Ein Streifen scheint trocken zu bleiben.
Steht das Herz für mich? Gottes Liebe sprudelt klar, erfrischend und unbegrenzt. Ich kann mich direkt unter die Dusche dieser Liebe stellen, kann mich zögerlich auf sie einlassen oder ganz wegbleiben. Manchmal gehöre ich wohl auch zu den Zögerlichen. Ich traue der Liebe nicht ganz, vielleicht meint sie nicht mich, vielleicht gilt seine Liebe den anderen, vielleicht will Gott mir nicht gnädig sein. Doch das Bild sagt, Gottes Liebe ist unbegrenzt und umsonst da . Ich kann ihr trauen, mich ganz hineinlegen, mich völlig hineintauchen und trinken.
Bei dem Stein ist das Trinken recht einfach, er wird einfach nass. Trinken bei mir sieht anders aus, ich suche das Gespräch mit Gott, höre mir seine Zusagen an, die in der Bibel stehen. Ich tauche ein in eine Gemeinschaft von Christen, die mir Gottes Liebe vermittelt, und lasse mich ganz allmählich von seiner Liebe formen und gestalten wie dieser Kieselstein. Aus einem ganz normalen Stein in diesem Bachbett auf unserem Banner ist ein Herz mit weichen Kanten geworden.

CT

Banner: © 2018 Johannes Fritz & Bernd Müller, Foto: Bernd Müller

Wort auf den Weg

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
im Gottesdienst zum Jahresschluss gab es wieder die Möglichkeit, eine ganz persönliche Jahreslosung zu ziehen. Ich war gespannt, welcher Spruch für mich über dem neuen Jahr stehen sollte. Es war das Wort aus Psalm 139,3 – ein Gebet: „Du bist um mich und siehst alle meine Wege.“ Ich sehe vor mir die verschlungenen Bahngleise vor dem Frankfurter Hauptbahnhof. Lebenswege könnten es sein. Sie gehen nicht alle geradeaus zielgerichtet in die Bahnhofshalle. Es gibt Sackgleise, Weichen, manche Gleise führen in den Untergrund. So sind die Wege in ein neues Jahr auch nicht alle zielgerichtet. Ich werde mit Umwegen rechnen müssen. Weichen können mich wieder in die Ziellinie bringen oder davon wegführen. Manche Wege enden abrupt, andere gehen in die Tiefe, wo ich eigentlich nicht hin will. Gott sieht diese Wege, er hat mich im Blick. Nicht immer bewahrt er mich vor Umwegen, nicht immer setzt er ein Stopp-Signal, wenn ich falsch abbiege. Doch er bleibt bei mir.
Das Sonnenlicht auf dem Titelbild unseres Gemeindebriefs kommt von vorn, lockt zum Weitergehen. So sieht Gott nicht nur wie ein unbeteiligter Begleiter meine Wege, sondern gibt mit seinem Licht auch Orientierung. Er möchte es mir leicht machen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Er lässt sein Licht in ganz unterschiedlichen Situationen leuchten, und wir können uns darauf verlassen, wir werden es merken, wenn Gott uns entgegenkommt.
Einen lichtvollen Beginn des Jahres wünsche ich Ihnen/euch von Herzen
Cornelia Trick

Wort auf den Weg

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
es war ein kalter Wintertag und fing an zu schneien. Ich hatte einige Termine vor mir und fürchtete, das alles bei zugeschneiten Straßen nicht zu schaffen. Bald stand ich dann auch im Stau, Lastwagen kamen nicht weiter. Ganz langsam ging es voran, vorbei an einem Naherholungsgebiet. Während ich um jeden Meter kämpfte, sah ich fröhliche Wintersportler auf dem Parkplatz, die ihre Ski anschnallten und sich bereit für einen Ausflug machten. Sie wirkten für mich wie aus einer anderen Zeit. Ja, dachte ich, Urlaub müsste man haben, dann ist auch Schnee auf den Wegen ein Vergnügen.
Der Psalmbeter ermutigt uns, von unseren geschäftigen Wegen beiseite zu treten, unsere Terminkalender und Arbeitslisten ruhen zu lassen und unseren Blick auf Gott zu wenden. Er hat reichlich Gutes für uns bereit. Er schenkt uns diese Jahreszeit, damit wir innehalten, früher Feierabend machen, uns zusammenzufinden um einen wärmenden Ofen, wie die Natur zur Ruhe kommen und Kräfte sammeln für aktivere Zeiten. In der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest geht es nicht darum, dass wir alles erledigt bekommen, sondern dass Jesus bei uns Herberge findet und wir ihn hören können. Vielleicht sollten wir öfter mal unterwegs aus unseren Autos aussteigen, tief durchatmen, ein paar Schritte gehen. Jesus wird uns begegnen und uns Mut machen. Auch das neue Jahr müssen wir nicht aus eigener Kraft stemmen, Jesus ist da, er ist unsere Hoffnung.
Einen gesegneten Weg durch den November und die Advents- und Weihnachtszeit ins neue Jahr wünsche ich Ihnen von Herzen,
Ihre, eure
Cornelia Trick