von Webmaster | 1. Februar 2015 | Andacht
Jahreslosung 2015
Die Gestaltung des Banners soll jeden Betrachter auf eigene Sichtweisen und Interpretationen führen: was entdecke ich? Was sehe ich darin? Wie kommt es bei mir an? Was spricht mich an, was stört mich eventuell? Diesem Betrachten und Entdecken möchte ich jedes Jahr Raum geben. – Was habe nun ich mir dabei gedacht? Zunächst soll die Aufistung der menschlichen Eigenarten im Hintergrund (überschrieben mit „Der Mensch ist:“) die Vielfalt des menschlichen Wesens darstellen. Wer sich die Arbeit machen möchte, es sind 1455 Adjektive! Und es sind bestimmt nicht alle. Aber diese hier stehen exemplarisch für unsere Bandbreite. Viele sind positiv, viele sind negativ, manche stoßen mich ab, manche fnde ich wunderbar. So sind wir Menschen: vielfältig, bunt, abwechslungsreich, kompatibel und manchmal auch nicht zusammen passend! Dieser Vers der Jahreslosung „Nehmt einander an, …“ war Andreas und mein Trauspruch. Pastor Wittich formulierte es damals um in: „Lasst einander stehen, wie Gott euch gedacht hat“. Mit der ganzen Bandbreite an Wesenszügen von uns, steht dieser Bibelvers als Aufruf an uns im Raum. Jedes Individuum ist von Gott geschaffen, von Gott gewollt, von Gott geliebt. Wer sind wir, dass wir unser Gegenüber umbiegen, gar über ihm/ihr urteilen wollen? Aufeinander zu bewegen, abgeben und annehmen will mir dieser Vers sagen. Und über Allem steht „zu Gottes Lob“. Seiner Ehre Raum geben im menschlichen Miteinander und Umgang. Reichen wir einander – auch dem Unbequemen, dem Fremden, dem Widerspenstigen – die offene Hand. Gerade in diesen Monaten der Unruhen, der Konfikte, dem Begegnen und Konfrontiertsein ist dieser Bibelvers brandaktuell.
JF
Banner: © 2015 Johannes Fritz
von Webmaster | 1. Februar 2014 | Andacht
Jahreslosung 2014
Jedes Jahr ab Herbst tauschen sich Bernd (Müller) und ich über die Jahreslosung des kommenden Jahres aus und über ein in Frage kommendes passendes Motiv für unser Banner: Gott nahe zu sein ist mein Glück. Psalm 73,28 Natürlich recherchiert man im Vorfeld auch mal, was für Motive und Entwürfe hierzu bereits publiziert wurden. Aber ich fand alles Veröffentlichte zu zahm, brav oder auch zu einfach. Deshalb habe ich mich mit meinen Gedanken zur Jahreslosung an den Computer gesetzt und einen ersten Entwurf auf den Bildschirm gebracht. Nach einigen Anpassungen und Verfeinerungen hängt nun das neue Banner mit der diesjährigen Jahreslosung an der Stirnseite unserer Kirchenwand. Mir ist bei der Gestaltung immer wichtig, dass man bei deren Betrachtung immer wieder und auch nach dem 10. Mal Anschauen vielleicht noch Neues entdecken kann. Immerhin hängt das Bild für ein ganzes Jahr sehr präsent und gut sichtbar im Kirchenraum. Es soll sich jede(r) selbst ihre/seine Gedanken nicht nur zum Bibelvers machen, sondern auch das Bildmotiv selber entdecken:
- Was entdecke ich in dem Bild?
- Wie wirkt das auf mich?
- Was sagt mir das Bild?
Deshalb halte ich mich mit meinen Erklärungen zu dem Entwurf gerne immer erst einmal zurück! Was habe ich mir nun bei der Illustration gedacht? Gott nahe zu sein…! KANN man Gott nahe sein? Ist der Kontakt mit Gottes Allmacht nicht lebensgefährlich? Bekommt nicht Mose (in Exodus 33, 18 – 23) den Rat, sich in einer Felskluft zu schützen, während Gott in seiner Herrlichkeit vorüber geht? Gottes Gegenwart „kann kein Mensch sehen und leben“! Deshalb die Worte „Gott nahe“ so weit oben auf dem Banner. Nicht zu erreichen vom Menschen. Absolut anbetungswürdig in seiner Allmacht wie in der obersten Person angedeutet, aber für uns Menschen unnahbar! Und doch ist Gott kein ferner Gott! WIR können ihm nicht aus eigener Kraft nahe kommen, ER kommt ZU UNS! ER will UNS nahe sein! Ist das nicht unglaublich? Bei näherer Betrachtung des Motivs fndet man die angedeutete Göttlichkeit in dem goldenen Bereich in der zusammengesunkenen, in sich gekehrten Person wieder (das goldene Ensemble mit dem hebräischen Schriftzug JHWH ( הוהי ( und der Dornenkrone). Gott lässt sich fnden! Nicht in der Hektik des Alltags, weniger im Lärm und Stress. Nein, in der Stille, der Besinnung, der Kontemplation*. Da kommt Gott uns nahe. Da fndet Gott Raum zu sprechen, da fndet Austausch statt. Und das ist des Menschen Glück! Gott kommt uns so nahe, ich darf ihn erfahren. Es ist eine dritte Person angedeutet. Der Psalmvers geht nämlich weiter: „… Ich setze auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen. Ich will all deine Taten verkünden.“ Die dritte dargestellte Person ist nach außen gewandt! Hin zum Nächsten! Erzählen, bekennen, einladen, helfen und handeln! Gottes Nähe lässt einen nicht passiv verharren. Er rüstet uns zu, er beauftragt uns. Er ruft uns zu: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ (Markus 16, Vers 15). Das ist unser Auftrag. Als Gemeinde, als Familie, als Freunde, als Nachbarn, als Arbeitskollegen, im Schulalltag, als Christen. Der schiefer-graue mittlere Bereich im Motiv auf dem Banner symbolisiert unseren Lebensraum. Vielschichtig, mehrdimensional, aber auch vertikal (nach oben und unten) klar begrenzt. Und doch fnden wir bei genauer Betrachtung in der Anordnung auch das Kreuz wieder. Das Kreuz, an dem Jesus starb und uns Menschen die Vergebung und die Freiheit schenkte, und uns so mit Gott versöhnte, uns die Möglichkeit zur Nähe Gottes wieder erneuerte! Das ist es, was mir an der Jahreslosung 2014 so wichtig geworden ist: Gott nahe zu sein ist mein Glück. Und Gottes Nähe hat Auswirkungen, wird konkret und praktisch, sie spiegelt sich wieder in Gotteslob, in Andacht und in Mission. Machen wir 2014 was draus…
JF
Banner: © 2014 Johannes Fritz
von Webmaster | 1. Februar 2011 | Andacht
Jahreslosung 2011
Wie leicht liest sich der Bibelvers aus dem Römerbrief: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Unser christlicher Hintergrund kann dies nur bejahen. Genau, das ist doch Nächstenliebe! Aber schauen wir in unseren Alltag! Wir haben vielleicht vor Augen einen Menschen, eine Situation, eine Begebenheit, in der uns Böses widerfuhr, Aggressivität entgegenschlug, Gefahr drohte. -Ja, vielleicht reicht schon der bloße Anblick, die Vorstellung, ein Bild, und es stellen sich mir die Nackenhaare auf. Es macht mir Angst, bringt mich in Rage, wühlt mich auf! Ich gehe in Abwehr – reiner Selbstschutz! Oder blase zur Gegenwehr? Wie schnell lasse ich mich von meinen Gefühlen übermannen und poltere los! Und wenn es „nur“ mit Worten ist! Und JETZT kommt Paulus und sagt Stop. Lass dich nicht hinreißen, lass dich nicht überrennen. Vergelte nicht Gleiches mit Gleichem! Nein, gehe noch weiter: begegne dem Schlechten mit Gutem! Überwinde das Übel mit Freundlichkeit. Setze dem Bösen Gutes entgegen! Ist das nicht wider unsere Natur („un-natürlich“), gegen alle Spielregeln des Lebens? Ist das nicht un-menschlich? Ja! Und ich bekomme das nicht hin! Vielleicht im Kleinen. Vielleicht ab und zu! Aber oft ich bin sehr schnell an meiner Grenze. Dieser Konflikt sollte sich auch bei meiner Gestaltung widerspiegeln: nicht freundliche Farben, keine runden, wohlgefälligen Formen, nein, die Illustration wirkt unruhig, fast aggressiv. Die horizontalen Wirbel auf der braunen Steinmauer stehen für unseren Alltag, für die Herausforderungen. Da tobt es täglich. Aber in diesem Toben ist auch positives, Hoffnung-machendes, was sich in dem Grün widerspiegelt. Und wer genau hinsieht, kann mittendrin ein kleines stilisiertes Samenkorn entdecken, welches langsam aufgeht. Aber das Zentrale in diesem Tohuwaboh ist: Wir sind damit nicht alleingelassen. Wir haben das nicht alleine zu schultern! Gott ist mit uns (angedeutet in dem goldfarbenen Element oben mit dem Schriftzug „JAHWE“ und Dornenkrone). Es heißt „… denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ (2.Kor.12,9). Das gibt mir Hoffnung, diesem Auftrag an uns gerecht zu werden. Mit Gottes Hilfe und Beistand für ein friedvolles und gesegnetes Miteinander.
JF
Banner: © 2011 Johannes Fritz
von Webmaster | 1. Februar 2010 | Andacht
Banner: © 2010 Johannes Fritz, Bernd Müller
von Webmaster | 1. Februar 2009 | Andacht
Banner: © 2009 Johannes Fritz, Bernd Müller