Jahreslosung 2011

von | 1. Februar 2011

Jahreslosung 2011

Wie leicht liest sich der Bibelvers aus dem Römerbrief: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Unser christlicher Hintergrund kann dies nur bejahen. Genau, das ist doch Nächstenliebe! Aber schauen wir in unseren Alltag! Wir haben vielleicht vor Augen einen Menschen, eine Situation, eine Begebenheit, in der uns Böses widerfuhr, Aggressivität entgegenschlug, Gefahr drohte. -Ja, vielleicht reicht schon der bloße Anblick, die Vorstellung, ein Bild, und es stellen sich mir die Nackenhaare auf. Es macht mir Angst, bringt mich in Rage, wühlt mich auf! Ich gehe in Abwehr – reiner Selbstschutz! Oder blase zur Gegenwehr? Wie schnell lasse ich mich von meinen Gefühlen übermannen und poltere los! Und wenn es „nur“ mit Worten ist! Und JETZT kommt Paulus und sagt Stop. Lass dich nicht hinreißen, lass dich nicht überrennen. Vergelte nicht Gleiches mit Gleichem! Nein, gehe noch weiter: begegne dem Schlechten mit Gutem! Überwinde das Übel mit Freundlichkeit. Setze dem Bösen Gutes entgegen! Ist das nicht wider unsere Natur („un-natürlich“), gegen alle Spielregeln des Lebens? Ist das nicht un-menschlich? Ja! Und ich bekomme das nicht hin! Vielleicht im Kleinen. Vielleicht ab und zu! Aber oft ich bin sehr schnell an meiner Grenze. Dieser Konflikt sollte sich auch bei meiner Gestaltung widerspiegeln: nicht freundliche Farben, keine runden, wohlgefälligen Formen, nein, die Illustration wirkt unruhig, fast aggressiv. Die horizontalen Wirbel auf der braunen Steinmauer stehen für unseren Alltag, für die Herausforderungen. Da tobt es täglich. Aber in diesem Toben ist auch positives, Hoffnung-machendes, was sich in dem Grün widerspiegelt. Und wer genau hinsieht, kann mittendrin ein kleines stilisiertes Samenkorn entdecken, welches langsam aufgeht. Aber das Zentrale in diesem Tohuwaboh ist: Wir sind damit nicht alleingelassen. Wir haben das nicht alleine zu schultern! Gott ist mit uns (angedeutet in dem goldfarbenen Element oben mit dem Schriftzug „JAHWE“ und Dornenkrone). Es heißt „… denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ (2.Kor.12,9). Das gibt mir Hoffnung, diesem Auftrag an uns gerecht zu werden. Mit Gottes Hilfe und Beistand für ein friedvolles und gesegnetes Miteinander.
JF

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