Wort auf den Weg

von | 1. Februar 2017

Liebe Leserinnen und Leser,
„Alles wird gut“, wie oft sage ich diesen kurzen Satz. Wenn ein Kind sich das Knie aufgeschlagen hat und herzzerreißend weint, wenn jemand einen Teller hat fallen lassen und fassungslos die Scherben anschaut, wenn eine in ihrem Gefühlschaos keinen Ausweg mehr sieht oder einer gerade eine schlechte Nachricht am Arbeitsplatz bekommen hat. Ist „Alles wird gut“ nur ein Trostpflaster, eilig dahin gesagt, damit man den Schmerz schnell hinter sich bringt? Und wird wirklich alles gut? Das Knie des Kindes heilt zwar normalerweise, aber für Beziehungen und Arbeitsplatzprobleme gibt es nicht immer ein Happy End.
Mitten im Wald hat jemand diesen Zuspruch auf ein Holzstück geschrieben. Von fallenden Blättern und Modergeruch wird der Blick in die Zukunft gerichtet. Nicht Verfall, Kälte und Dunkelheit siegen, nein, es wird alles gut. Wir brauchen diesen Satz wohl besonders in Herbst-Situationen, die mit Abschied, Abbruch, Sackgassen zu tun haben. „Alles wird gut“ ist eine Kampfansage gegen Verzweiflung, Aufgeben und Tod. Wo menschlich gesehen alles zu Ende ist, gibt es ein Ziel: gut wird es werden. Das Gute kommt nicht aus den vermodernden Blättern, es wächst nicht automatisch auf Scherben und stellt auch nicht die alten Zustände wieder her, sondern kommt von außen. Gott wird aus Scherben Neues machen, aus Chaos Ordnung, aus Verzweiflung Hoffnung und aus Tod Leben. Gott gibt seinen Geist, der selbst Baumstümpfen wieder Triebe hervorlocken kann. Gott gibt uns seinen Geist, der uns Mut schenkt, auch in aussichtslosen Lagen daran festzuhalten, dass Gott das Beste für uns im Sinn hat.
Das ist nicht einfach, wir brauchen immer wieder die Erinnerung. Vielleicht eine Holztafel im Garten mit diesem Titel, die uns Gottes Liebe täglich vor Augen hält – trotz allem, was in unserer Welt passiert.
Einen gesegneten Jahresanfang mit viel Vertrauen in Gottes Güte wünsche ich Ihnen und euch,
Cornelia Trick