Wort auf den Weg

von | 1. Mai 2022

Aufatmen.

Blauer Himmel, weiter Blick, bunte Wildblumen auf dem Feld – eine Szene zum Aufatmen. So kann der Tag gelingen.
Leider richtet sich unser Tag nicht immer nach dem Augenschein. Trotz herrlichen Wetters können die Anforderungen des Alltags und Spannungen mit wichtigen Personen die Stimmung verdunkeln. Wo kommt dann die Kraft her, die notwendigen Aufgaben zu bewältigen?
Der Monatsspruch für Mai steht im 3. Johannesbrief. Gleich am Anfang nach Absenderangabe und Empfänger lesen wir: „Mein Lieber, ich wünsche dass es dir in allen Stücken gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht.“
Der 3. Johannesbrief ist ein kurzer, persönlich gehaltener Brief und richtet sich an einen ehrenamtlichen Mitarbeiter, der für eine Gemeinde in der Verantwortung steht. In dieser Gemeinde gibt es zwischen einigen Leitungspersonen Kompetenzprobleme: Wer hat das letzte Wort? Wer darf wen in die Gemeinde aufnehmen? Der Umgangston ist abwertend, verleumdend, böse.
Um in dieser Situation nicht zu scheitern ist eine stabile Gesundheit sicherlich nützlich und äußeres Wohlergehen stärkt die innere Widerstandskraft. Aber der entscheidende Hinweis im Wunsch des Briefeschreibers an seinen lieben Freund ist: Es soll dir in allen Stücken so gut gehen, so wie es deiner Seele gut geht.
Hier wird eine Lebenshaltung beschrieben bei der „Seele“ den ganzen Menschen meint. Nimmt ein Mensch sein Leben im Glauben an und gestaltet es nach dem Vorbild Jesu Christi, dann geht es seiner Seele im biblischen Sinne gut. Mit anderen Worten: Ist jemand mit Gott im Reinen, dann kann er oder sie sich auch den Lasten des Alltags stellen. Schönes Wetter und bunte Blumen kommen als Lichtblick dazu.
Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen in allen Stücken gut geht und Sie gesund sind, so wie es Ihrer Seele gut geht.
In herzlicher Verbundenheit
Carl Hecker