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Eine brennende Kerze
AndachtRückblick

Das Friedenslicht aus Bethlehem

Das Friedenslicht aus Bethlehem
ist seit 1986 ein weltweites Zeichen für Frieden – vor 30 Jahren brannte es erstmals auch in Deutschland. In diesem Jahr war lange ungewiss, ob es in der Geburtsgrotte entzündet werden kann.
Von Bethlehem über Österreich durch ganz Europa und bis nach Amerika. Das weltweite Friedenslichtnetz wächst immer weiter. Nicht nur in Deutschland erwarten Menschen die in der Geburtsgrotte Jesu entzündete Flamme. Auch in den USA, in Kanada und einigen Ländern Südamerikas ist die Licht-Staffel mittlerweile ein fester Bestandteil der Adventszeit.
Quelle: https://www.friedenslicht.de/
Johannes Fritz

Nahaufnahme von schimmerndern Glassteinen vor dunklem Hintergrund
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
wenn der November kommt und mit ihm die dunkle Jahreszeit, dann verblassen auch die Farben oder verwandeln sich in braun und grau. Es ist, als ob sich das Leben zurückzieht und eine Leerstelle hinterlässt. Für viele Menschen beschreibt dies dann auch einen Teil ihres Lebensgefühls, in dieser Zeit.
Licht ist Leben, Licht ist Farbe. Es ist faszinierend zu sehen, dass Lichtstrahlen große Distanzen, Räume durchqueren können, um dann irgendwo aufzutreffen. Dass Licht auf einer Fläche oder einem Gegenstand sichtbar wird, der weit von der Lichtquelle entfernt liegt, vielleicht acht Minuten wie von der Sonne zur Erde braucht, um zu leuchten, Leben zu schaffen, Farben hervorzubringen ist staunenswert.
Licht kommt aus der Ferne und leuchtet auf, wo es trifft und nicht ins Leere läuft. Wie das schöpferische Wort Gottes, das auf ein offenes Ohr trifft neues Leben – Lebensfarben hervorbringt.
Vielleicht lässt sich in den nächsten Monaten -auf Weihnachten hin beobachten oder erfahren, dass Gottes Liebe nicht für sich bleibt, sondern in Situationen trifft und sie hell erleuchtet. Dass die Blässe weicht und Lebensfarben sichtbar werden, vielleicht sogar hell erstrahlen. Mit der Geburt Jesu hat Gott zugesagt, dies zu tun.
Die Glassteine auf dem Foto machen es uns vor und regen uns durch ihr strahlen an. Wie schön, welche Lebensfarben entstehen. Sie können nicht aktiv daran mitwirken, dass dies geschieht. Anders wir Menschen. Wir können uns dem Licht zu-, oder uns von ihm abwenden und wir könnten dem Licht nicht im Wege stehen. Lassen wir uns vom Licht Gottes erleuchten und geben wir diese Zuwendung weiter.
Herzlich verbunden,
Rainer Leo

Blick über einen See, betrachtet durch eine Glaskugel
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
so hitzig wie das Wetter in diesen Tagen sind auch gelegentlich die Diskussionen, wenn es um Themen von öffentlichem Interesse geht. Manchmal geschieht dies auch in den zwischen-menschlichen Angelegenheiten. Besonders wenn man den Eindruck hat, dass „die Welt Kopf steht“, wird die Zündschnur kurz. Mag es ja auf der Fotografie des Titelbildes noch künstlerisch interessant aussehen dies darzustellen, ist die Wahrnehmung und Beschreibung von „Welt auf dem Kopf“ wenig erfreulich. Wer den Umgangston und das Hin- und Her des Gebäudeenergiegesetzes verfolgt, weiß davon ein Lied zu singen, und ebenso wer sich Abrüstung und weniger Bedeutung von militärischen Themen erhofft hatte.
Die Themen, bei denen man sich die Augen reibt, häufen sich und verstärken sich zum Teil gegenseitig. Manche Bereiche wie Ökologie oder Gentechnik, Künstliche Intelligenz oder Energiewirtschaft sind neuzeitlichen Datums, anderes kann auf eine rühmliche oder unrühmliche Geschichte zurückschauen, wie etwa Frieden und Krieg.
Wie lösen? Vielleicht erst einmal einfach bemerken und wahrnehmen, dass es so ist.
In einer zweiten Stufe ist dann aushalten dran, oder das Thema, bzw. die Angelegenheit mit anderen teilen, besonders mit Gott im Gebet.
Wenn es um diese Themen geht, schweifen meine Gedanken wie auch hier zu Worten die Paulus im zwölften Kapitel an die Gemeinde in Rom schreibt:“ Röm 12,12 Freut euch, dass ihr Hoffnung habt. Bleibt standhaft, wenn ihr leiden müsst. Hört nicht auf zu beten“
Nach meiner persönlichen Erfahrung lösen sich die Probleme nicht einfach und die Welt ist „schwupps“ wieder auf den Füßen, wenn ich oder andere gemeinsam mit mir darüber beten.
Aber die Vergiftung unserer Seele wird gestoppt und nimmt wieder ab. Das Beten reinigt unser Inneres, unser Miteinander und auch die Welt um uns herum. Manchmal geschieht dies bald, ein andermal dauert es und beansprucht unsere Hoffnung. Paulus rät nicht dazu, alle Kopfstände dieser Welt mit zu machen, damit man es nicht mehr sieht, sondern sich die Hoffnung Jesu eigen zu machen, der die „Welt hält“. Das stellt vieles wieder vom Kopf auf die Füße, und manchmal durch unsere Hände.
In herzlicher Verbundenheit,
Rainer Leo

Nahaufnahme von Händen, die junge Salatpflanzen halten
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
wenn dieser Gemeindebrief erscheint, dann haben viele schon gesät oder gepflanzt, oder etwas unter Glas vorgezogen, um es bald im Garten oder einem Hochbeet auf dem Balkon auszusetzen. Besonders im Keimstadium und wenn Pflanzen noch sehr klein sind, ist Behutsamkeit und Schutz angesagt. Menschen mit grünem Daumen wissen das und gehen mit ihnen angemessen um.
Ob das wohl wieder anwächst?, fragt man sich dann manchmal, wenn etwas ausgegraben und woanders eingesetzt, also verpflanzt wird.
Wahrscheinlich kennen wir das Bild, wenn ein Pflänzchen zunächst etwas welk aussieht und man nicht genau sagen kann, was daraus wird.
Für solche Übergangssituationen braucht es besonderen Beistand. Etwa bei und nach der Geburt eines Kindes, beim jugendlichen Erwachsenwerden, wenn zwei Menschen einen gemeinsamen Lebensweg beginnen, oder wenn es auf das letzte Stück Lebensweg, das Sterben zugeht.
Oder beim Arbeitsplatzwechsel, an der neuen Schule, beim Übergang in den Ruhestand, nach dem Umzug…
Gottes Segen, seinen guten Zuspruch „des Gelingens“, seine Hilfe ist uns als Christinnen und Christen aufgetragen, Menschen zuzusagen, die gerade in Veränderungssituationen stehen.
Gott will (uns) behutsam in die Hand nehmen und unseren Übergang schützen, wenn es dran ist in anderen Boden, in ein anderes Umfeld verpflanzt zu werden.
Den Christen in Rom empfiehlt Paulus: „Segnet die Menschen, die euch verfolgen. Segnet sie und verflucht sie nicht.“ Röm.12,14. Er traut also Gottes Zuspruch durch unser Reden zu, dass es Bedrohungen verändern kann…, wie Mut machend…
In herzlicher Verbundenheit,
Rainer Leo

alte Eisenbahnweiche
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
schon immer früh haben mich Gleise und Weichen interessiert, später Signale und andere Bahnanlagen. Es geht um Ankommen, Abfahren und die richtigen Wege (Strecken) finden, manchmal um Rangieren.Und es geht um Orientierung und darum wer den Überblick und Einfluss auf die Strecke hat, die Züge nehmen sollen.
Das Foto zeigt kein Ziel, ja man kann nicht einmal hinter die nächste Kurve sehen. Und dennoch sind Weichenstellungen möglich, ja vielleicht sogar nötig?
Frühe Weichenstellungen haben bekanntermaßen weitreichende Auswirkungen, sind aber in Grenzen immer noch korrigierbar, Späte hingegen schwerer. Manchmal muss der Zug dafür anhalten und zurückfahren vor die Weiche, und sie muss umgestellt werden, um eine andere Strecke zu nehmen.
Ich vermute, es gibt nicht mehr viele solcher mit der Hand stellbarer Weichen, das Leben ist aufwändiger, komplizierter geworden, manchmal wünschen wir uns es sei einfacher, ist es aber oft nicht. Ganz am Anfang seiner Leidens- und Passionszeit hat Jesus in der Wüste (Lukas 4) drei Weichenstellungen für sein Leben und Wirken vorgenommen, die sich in seinem Leben bewährt und wiederholt haben. Er hat entschieden: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.«, »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihn allein verehren, und ›Du sollst den Herrn, deinen Gott,nicht auf die Probe stellen!‹«. Damit hat er zwar keinen einfacheren, aber einen für ihn und uns!!! fruchtbaren Weg eingeschlagen Ich finde diese drei Entscheidungen grundlegend für weise Voraussicht und ermutigend bei Bedarf einen Kurswechsel vorzunehmen.
In herzlicher Verbundenheit
Rainer Leo

Jahreslosung 2023
Andacht

Jahreslosung 2023

Du bist ein Gott, der mich sieht. (Genesis 16, 13)

Diese Aussage ist wunderbar und gefällt mir. Egal wo ich unterwegs bin, egal wie es mir gerade geht, du, lieber Gott, bist da und siehst mich.
Wer Genesis 16, 1-15 komplett gelesen hat oder noch liest, wird erkennen, in welch verzweifelter Lage Hagar diese Worte gesprochen hat.
Wir dürfen uns gewiss sein, dass wir uns immer an dich wenden dürfen, du uns zu jeder Zeit siehst und den richtigen Platz und Weg für uns kennst. Auch in Zeiten, wo wir dich aus den Augen verloren haben, wir uns auf unsere Sorgen, Nöte und Ängste fixieren, bist du da, stehst uns zur Seite und siehst uns.
Selbst inmitten der schrecklichen Nachrichten über Krieg, sonstigen Konflikten, oder persönlichen Niederschlägen dürfen wir gewiss sein, dass du da bist und uns Menschen siehst, auch wenn wir den Sinn und den Weg (noch) nicht verstehen.
Schenke uns Zeiten der Ruhe und Stille, damit wir hören, spüren und sehen wo dein Weg für uns ist.
In dem von Johannes und mir ausgewählten Bild zur Jahreslosung sehen wir eine einzelne Person an einem traumhaften und einsamen Ort. Ob diese Person glücklich oder verzweifelt ist, wissen wir nicht, aber wir dürfen uns sicher sein, dass Gott diese Person sieht, selbst wenn dieser Ort am Ende der Welt sein sollte. Aber auch inmitten einer überfüllten, hektischen und von Lärm erfüllten Großstadtszene oder wo auch immer wir unterwegs sind: Du verlierst uns nicht aus den Augen, Du schaust auf uns, Du begleitest uns und Du liebst uns. Dafür danken wir dir.
Ein paar Zeilen aus einem sehr gefühlvollen Lied zur Jahreslosung von Heiko Bräuning und Davis Plüss:

Du bist ein Gott, der mich sieht.
Du wusstest, wie mir geschieht,
als ich in Not und Bedrängnis geriet.
Du bist mein Gott, der mich sieht,
der sich mir niemals entzieht,
du bleibst mein Gott, der mich liebt.
Du siehst woher ich komme.
Du siehst wo ich bin,
Du siehst für mich Zukunft.
Hast Frieden im Sinn.

BM

Banner: © 2022 Johannes Fritz & Bernd Müller

Frühe Morgensonne bricht ihr Licht durch einen Fichtenwald
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
nach einem strahlenden Sommer ist es trübe geworden, die dunkle Jahreszeit hat begonnen – für manchen vielleicht unerwartet, unvorbereitet.
An den Sonnenscheinstunden, an Tag- und Nachtzeiten und den Zeiten, in denen der Mond leuchtet, können wir Menschen nichts tun. Man muss sich eben darauf einstellen, dass es hell und dunkel gibt. Es dämmert am Abend, dann ist Vorsicht geboten, es dämmert aber auch der Morgen, dann geht der Spuk der Nacht zu Ende, und Hoffnung und Orientierung setzen sich durch.
In den Erzählungen vieler Völker spielt der Wald eine zwiespältige Rolle. Einerseits unverzichtbar, kann man doch dort vieles Lebensnotwendige und Leckere auflesen oder erjagen. Ohne Waldgrün können wir Deutschen ja gar nicht leben- sagt man. Doch wehe wenn man alleine ist und von jemandem überfallen wird,…gar noch bei Nacht, wo doch allerlei Bedrohliches in ihm umhergeistert. Oder wenn man sich in ihm verirrt.
Manche Heimlichkeiten und Unheimlichkeiten passieren im Wald.
Der Wald steht hier für das Leben.
Der Evangelist Johannes zieht die Grenzen zwischen Licht und Dunkelheit sehr scharf, besonders da, wo er mit Finsternis nicht nur Dunkelheit, sondern Gottesferne meint.
In seinem ersten Kapitel, in seiner Weihnachtsgeschichte, beschreibt er das Kommen Jesu in unsere Welt mit den Worten:
„Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.“ Das Kommen Jesu in unsere Welt ist wie ein Lichtstrahl, wie ein Hoffnungsschimmer, wie ein erleuchtetes Fenster am Horizont, das auf ein bewohntes Haus hinweist.
Es gibt Orientierung und Hoffnung, dass es da noch etwas anderes gibt als das Dickicht. Dass Gott selbst, in Jesus, auf uns zukommt, wendet die Situation, auch wenn zu irdischen Zeiten noch ein störrischer, unbelehrbarer, dunkler Rest bleibt, der sich zuweilen heraus-nimmt, was ihm eigentlich nicht mehr zusteht, der sich der lebensschaffenden Zuwendung Jesu entzieht und ihr widersteht, das Licht nicht ergreift und die Menschen bedroht.
Wenn sich schon die Finsternis vom Licht nicht ergreifen lässt, sondern widersteht, sollten wir uns wenigstens als Menschen von dieser Botschaft von der Zuwendung Gottes ergreifen lassen, weil sie uns mehr als alles andere meint und angeht.
Auch wenn Vieles in diesem Herbst und Winter ungemütlich und bedrohlich daherkommt, bleibt dieser Lichtblick, diese Orientierung und diese Hoffnung im Wald nicht zu verenden, sondern den Weg zum Leben zu finden. Wo dies geschieht, da werden wir Lichter der Hoffnung anzünden für die Menschen und für die Schöpfung, in der wir leben.
In herzlicher Verbundenheit,
Rainer Leo

Weg über eine Holzbrücke
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
wie oft bin ich solche Wege schon gegangen, wie er auf dem Titelfoto zu sehen ist.
Da hat sich jemand viele Gedanken und viel Mühe gemacht, einen gangbaren Weg zu schaffen.
Vielleicht sogar barrierefrei und auch noch mit einer Brücke versehen, die ermöglicht, ohne sportliche Anforderung von einer Seite zur anderen zu kommen. Vermutlich rutscht man bei Regen auch nicht auf dem Holz aus. Alles in allem ein gangbarer Weg, bei dem jemand wollte, dass sich Menschen die Natur ansehen, miteinander gefahrlos unterwegs sein können, sich körperlich betätigen. Eine Brücke wurde gebaut, ein Weg geebnet.
Mir fällt eine Liedstrophe ein, die von Psalm vier und auch ein wenig vom fünften Psalm inspiriert ist. “Leite mich in deiner Gerechtigkeit, ebne vor mir Gott deinen Weg, du allein hilfst mir, …., Gott leite mich“. Gerne singe ich diese Strophe im Gottesdienst, und manchmal auch einfach so.
Das Gebet eines Menschen, der um die Treue Gottes bittet, die alles daran setzt, Gemeinschaft zu schaffen und zu erhalten. So müsste man wohl übersetzen, was der Psalmbeter mit Gerechtigkeit meint, mache ich mir zu eigen.
„Gott bleibe bei mir, auch wenn ich nicht um die nächste Kurve sehen kann und behalte mich auf dem Weg, den du mir zugedacht hast“. Natürlich geht es nicht nur um Topografie, also Landkarten, sondern auch um Wege zu Menschen und Wege mit Menschen.
Wie gut, wenn Wege geebnet und nicht von vornherein verbaut sind.
In herzlicher Verbundenheit,
Rainer Leo

Feld mit rot leuchtenden Mohnblumen und blauen Kornblumen
Andacht

Wort auf den Weg

Aufatmen.

Blauer Himmel, weiter Blick, bunte Wildblumen auf dem Feld – eine Szene zum Aufatmen. So kann der Tag gelingen.
Leider richtet sich unser Tag nicht immer nach dem Augenschein. Trotz herrlichen Wetters können die Anforderungen des Alltags und Spannungen mit wichtigen Personen die Stimmung verdunkeln. Wo kommt dann die Kraft her, die notwendigen Aufgaben zu bewältigen?
Der Monatsspruch für Mai steht im 3. Johannesbrief. Gleich am Anfang nach Absenderangabe und Empfänger lesen wir: „Mein Lieber, ich wünsche dass es dir in allen Stücken gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht.“
Der 3. Johannesbrief ist ein kurzer, persönlich gehaltener Brief und richtet sich an einen ehrenamtlichen Mitarbeiter, der für eine Gemeinde in der Verantwortung steht. In dieser Gemeinde gibt es zwischen einigen Leitungspersonen Kompetenzprobleme: Wer hat das letzte Wort? Wer darf wen in die Gemeinde aufnehmen? Der Umgangston ist abwertend, verleumdend, böse.
Um in dieser Situation nicht zu scheitern ist eine stabile Gesundheit sicherlich nützlich und äußeres Wohlergehen stärkt die innere Widerstandskraft. Aber der entscheidende Hinweis im Wunsch des Briefeschreibers an seinen lieben Freund ist: Es soll dir in allen Stücken so gut gehen, so wie es deiner Seele gut geht.
Hier wird eine Lebenshaltung beschrieben bei der „Seele“ den ganzen Menschen meint. Nimmt ein Mensch sein Leben im Glauben an und gestaltet es nach dem Vorbild Jesu Christi, dann geht es seiner Seele im biblischen Sinne gut. Mit anderen Worten: Ist jemand mit Gott im Reinen, dann kann er oder sie sich auch den Lasten des Alltags stellen. Schönes Wetter und bunte Blumen kommen als Lichtblick dazu.
Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen in allen Stücken gut geht und Sie gesund sind, so wie es Ihrer Seele gut geht.
In herzlicher Verbundenheit
Carl Hecker

Jahreslosung 2022
Andacht

Jahreslosung 2022

Zur Jahreslosung 2022

Wie seit einigen Jahren stehen Johannes und ich ab ca. Mitte November in Kontakt zur Gestaltung der Jahreslosung für das kommende Jahr.
Für die Jahreslosung 2022 hatten wir beide keine spontane Eingebung, was als Bildmotiv zu der diesjährigen Losung passen könnte. Von daher ist es gut, dass wir rechtzeitig anfangen und der Text bewusst, aber noch besser, auch unbewusst mit einem gehen kann.
Ja, und was ist das für eine tolle Aussage: „Wer zu mir kommt. den werde ich nicht abweisen“. Wow, ich kann kommen wann ich will, wie ich bin und werde nicht abgewiesen.
Doch welches Motiv, welches Bild passt zu dieser überragenden Einladung?
Nach einigen Tagen kam mir dieses Foto in den Sinn. Es ist vor einiger Zeit in einem Urlaub auf Mallorca entstanden. Unweit unseres Hotels gibt es einen recht steilen Hang hinunter zum Meer. Mit ein wenig klettern erreicht man eine kleine „Höhle“. Von hier ist es nicht mehr weit zum Wasser und auf der anderen Seite führen ein paar Stufen um die Ecke.
Dieser Platz war für mich zu einem Platz der Ruhe und Stille geworden und, im wahrsten Sinne der Worte, auch zu einem Ort zum Nachdenken über Gott und die Welt. Die Treppe verkörpert für mich das Ungewisse. Wo geht es hin, wie geht es weiter? Und dann kommt diese Einladung. Auch wenn ich nicht weiß, was als nächstes kommt. Aber auch mit dem Wissen was hinter mir liegt. Ich muss keine Angst haben, dass im weiteren Verlauf der Treppe jemand steht, der mich zurückweist. Ich darf kommen und werde von Jesus Christus nicht abgewiesen, sondern angenommen.

BM

Banner: © 2021 Johannes Fritz & Bernd Müller

Nahaufnahme von Blüten der chinesischen Zaubernuss
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
schon oft ist es mir in dieser Zeit passiert, dass ich dachte: Trotz der Kälte blühen schon die Forsythien. Aber: Auch wenn die Blüten aus der Ferne ähnlich aussehen, handelt es sich bei näherem Hinsehen doch um die Zaubernuss.
Näher Hinschauen ist wichtig, um die Feinheiten zu unterscheiden. Das gilt für Pflanzen, das gilt für Menschen, Situationen und Botschaften.
Im Bibelwort zum Januar ist es Jesus Christus, der dazu einlädt. In der dazugehörigen Geschichte sind es zwei Jünger, die sich ihm anschließen wollen. Jesus belästigt sie nicht mit Einstellungsfragen oder einer Aufnahmeprüfung. Sein Angebot ist: Kommt und seht! – Schaut euch genau um, lernt mich kennen, prüft meine Botschaft, nehmt Teil an meinem Alltag. Niemandem wird von Jesus zwischen Tür und Angel ein Vertrag aufgeschwätzt oder eine schnelle Unterschrift abverlangt – und wir sollten das auch nicht tun, nicht im geschäftlichen, privaten und auch nicht im gemeindlichen Umfeld.
Wir wollen einladende Gemeinde sein. Manchmal wollen wir aber auch „Erfolg“ haben und möchten Menschen drängen, sich in geistlichen Fragen zu entscheiden. So richtig es ist, sich in Glaubensfragen zu entscheiden, so schwierig ist es, wenn das unter Druck geschehen soll. Von Jesus lernen wir das: Offen sein, einladend und mit langem Atem.
In der Passionszeit wollen wir in diesem Jahr etwas näher Hinschauen. Wir sind eingeladen, gemeinsam die Texte der Passionsgeschichte zu lesen und in Gesprächsgruppen zu bedenken. Dabei dürfen alle Fragen gestellt und Zweifel geäußert werden. Jesus hält das aus. Wir werden uns darin üben können.
Für diejenigen, die die Einladung Jesu gehört haben und sich auf ihn und die Gemeinde einlassen wollen, wird es die Möglichkeit der Gliederaufnahme geben.
Ich bin dankbar für die Einladung Jesu und seinen langen Atem mit mir.
In herzlicher Verbundenheit
Carl Hecker

Blick in einen winterlichen Nadelwald, leicht neblig
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
wenn jemand „den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht“, dann beschreibt das in der Regel eine Situation, in der der Überblick verloren geht. Das kann passieren durch zu viele Informationen und Details zu einer Aufgabe, einer Frage oder einem Thema. Die Psychologie beschreibt das Phänomen als Unaufmerksamkeitsblindheit: Unser Gehirn kann nur eine gewisse Menge an Vorgängen und Veränderungen verarbeiten. Wird diese Menge zu groß, dann kann das große Ganze aus dem Blick geraten und wir verlieren uns in einzelnen Fragen.
Im biblischen Zusammenhang mit dem Monatsspruch für November haben wir eine solche Situation. Die Gemeinde, die mit dem 2. Thessalonicherbrief angeschrieben wird, erlebt eine massive Bedrängnis und Verfolgung. Als Hilfe zum Umgang damit treten prophetische Persönlichkeiten auf, die in vorgeblich göttlicher Autorität sprechen, es gibt populistische Einordnung der Lage und es gibt gefälschte Briefe, die die Situation auf ihre Weise erklären. Was ist richtig? Wem kann man vertrauen? Die Gemeinde droht in ihrem Glauben ins Wanken zu geraten.
Das Anliegen des Briefes ist nun, die Gemeindeglieder auf die geistlichen Grundlagen zu verweisen, mit denen sie am Anfang ihres Glaubensweges unterrichtet worden sind. Am Ende konzentriert sich die Glaubenshilfe auf eine Bitte: „Der Herr richte euer Herz darauf, dass ihr Gott liebt und unbeirrt auf Christus wartet“ (2. Thessalonicher 3, 5).
Unsere Unaufmerksamkeitsblindheit in Glaubensfragen soll überwunden werden durch die Konzentration auf zwei Punkte: die Liebe zu Gott und die Hoffnung auf Christus.
Wir sind in diesen Tagen durch den Tod unserer Pastorin Cornelia Trick verunsichert, wütend, verzweifelt, aufgelöst und voller Fragen. Was kann uns da Hilfe sein, das Vertrauen in Gott wieder zu finden?
Ich möchte es mit der Hilfe des zweiten Thessalonicherbriefes versuchen: Gott selbst bitten, mich in der Liebe zu ihm und in der Hoffnung auf Christus zu stärken. Ich lade Sie zu diesem Gebet ein. Damit können wir uns auch gegenseitig unterstützen.
In herzlicher Verbundenheit
Carl Hecker

Steinerne Treppe, die aus einem Verlies herausführt
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
diese Gedanken schreibe ich ganz unter dem Eindruck der schweren Erkrankung unserer Pastorin Cornelia Trick. Sie hat das Titelbild für diesen Gemeindebrief ausgesucht.
So wie Paulus, der diese Worte in Athen zu den versammelten Menschen gesagt hat, so sprechen mich diese Worte auch an. Ich sehe mich bei denen stehen, die Paulus so leidenschaftlich anspricht und ihm aufmerksam zuhören. Ja, es ist für mich gut zu wissen, dass Gott nicht ferne von mir ist, dass er mir Begleiter, Beschützer und Leitung sein will. In allem, was ich denke, sage und tue, darf ich mich an dem Willen Gottes orientieren. So wie Jesus es mir vorgelebt hat und auf seinem Weg mit mir auch immer wieder aktualisiert, so will ich mein Denken nach Gottes Willen ausrichten, meine Worte aus dieser Verbindung heraus formulieren und mein Handeln nach seinem Willen gestalten.
Das sind gute Vorsätze, genau genommen christliche Grundsätze, die ich aber oft genug in meinem Alltag außer Acht lasse. Sind das etwa die Zeiten, in denen ich diese Nähe Gottes einfach nicht spüre, in denen er dann doch ferne von mir ist? Oder weil ich ihn, Gott, nicht einbeziehe in mein tägliches Leben? Wenn mein Leben so richtig durchgeschüttelt wird, es war gerade noch alles so gut, ich hatte ein so wohliges Gefühl. Von heute auf morgen die schwerwiegende Diagnose – Gott was soll das? Wo ist diese Nähe, dein nicht ferne sein? Da fehlt mir die Antwort, da häufen sich die Fragezeichen und Zweifel. Aber diese Worte versprechen mir auch nicht, dass es nicht auch einmal sehr dunkel und kalt in meinem Leben werden kann. Aber auch dann gilt für mich, Gott ist nicht ferne von mir. Er stellt mir Jesus an die Seite, der auch den schweren Weg mit mir gehen will.
Mir fällt das Wort – Dennoch – ein und ich finde die Worte in Psalm 73, 23-24. Dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich in Ehren an.
Er, Gott, findet auch für mich einen Weg aus dem Dunkel hinaus ins Licht des Lebens. Unser Titelbild macht es deutlich, auch wenn der Weg, die Treppe eng und schmal ist; am Ende sehen wir Licht, es kann auch sein Licht sein, das mich über meinen irdischen Weg hinaus weiterführt, hin zu ihm.
So darf ich in vollem Vertrauen in seiner Nähe leben, und er, Gott, gibt mir die Freiheit, meinen Lebensteppich zu weben, dessen Muster am Ende meines Lebens, so hoffe ich, ein Ganzes ergibt.
So wünsche ich dir und mir, dass Gott nah bei uns ist bei den Urlaubsfahrten, in den Erholungsphasen, und dann wieder im Alltag. Auch uns als Gemeinde will er deutlich machen, dass wir aufeinander achten, und uns aus seiner Kraft heraus auch gegenseitig Nähe zeigen und stärken dürfen. Er ist mit seiner Hand ganz nah und will sie segnend und schützend über uns halten, in welcher Lebenslage wir auch gerade sind. Er will uns mit dem Licht seiner Liebe zu neuer Freude und Hoffnung führen.
Mit herzlichem Gruß
Roland Ott

Holzskulpturen mit Aufschriften
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
diese Holzskulpturen am Hattsteinweiher in Usingen geben mit wenigen Worten wieder, was uns in diesen Wochen helfen kann:
„Mit Glaube wird alles möglich“. Jesus ist vom Tod auferweckt worden. Und er hat uns zugesagt, dass auch wir mit ihm leben werden in Ewigkeit. Wenn Jesus den Tod überwindet, dann kann er genauso andere Hindernisse aus dem Weg räumen, uns aus Sackgassen herausholen und neue Möglichkeiten auftun. Jesus steht dafür, dass wir über unsere Grenzen hinausblicken, wir können ihm vertrauen, ihm glauben.
„Mit Liebe wird alles einfach“. Der Nachbar von gegenüber hatte sich vor Jahren beschwert, dass wir unseren Teil der Straße nicht gut genug fegten. So achtete ich sehr genau darauf, die Straße auf unserer Seite sauber zu halten, aber eben nur auf unserer Seite. Vor ein paar Monaten kam es zu einem Gespräch am Gartenzaun, das alles veränderte. Wir fanden gemeinsame Themen, duzten uns am Ende. Was mich verblüffte, auf einmal fegte ich selbstverständlich auch seine Seite mit, es war mir geradezu ein Vergnügen. Und vor drei Wochen rief er mir von Weitem zu, nächste Woche wäre er dran mit Fegen. War doch ganz einfach – mit Liebe.
„Mit Hoffnung wird alles gut“. „Alles wird gut“ interpretiere ich gerne so: Alles wird so, wie ich es mir wünsche und vorstelle. Aber nicht alles, was ich mir wünsche, stellt sich als gut heraus. Was am Ende gut und wie das Gute dann aussehen wird, weiß allein Gott. Meine Hoffnung richtet sich deshalb auf Gott. Er wird es gut machen. Er wird mich im Blick haben und es für mich gut werden lassen. Vielleicht kann ich seine Führungen nicht verstehen, doch ich hoffe, dass Gott mir am Ende meines Lebens zeigt, wie auch die schweren Wege und dunklen Tage zu etwas gut waren. So hoffe ich, dass wir auch in diesen schwierigen Corona-Zeiten die Güte Gottes erfahren können, der das Beste für seine Welt im Sinn hat.
Ein hoffnungsvolles Frühjahr mit viel Vertrauen in Gottes Liebe wünsche ich Ihnen und euch von Herzen
Cornelia Trick

Ehemaliges Stadttor mir Durchblick auf Fachwerkhäuser, gesehen in Altweilnau
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
als ich diesen Burgweg sah, wurde ich spontan an das Adventslied „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ erinnert. In einer alten Burganlage kann ich mir das Einziehen eines Königs, den das Lied ankündigt, richtig vorstellen. Noch ist November, der Monat des Abschiednehmens, der Erinnerung an liebe Menschen, die Gott zu sich gerufen hat. Doch das Licht des Advents scheint schon hinein in unsere dunklen Stunden und Wege. Jesus ist gekommen, er hat uns den Weg zu Gott freigemacht. Er hat uns zugesagt, dass er, das Licht der Welt, bei uns bleibt. Das gibt Trost in traurigen Stunden. Das lässt uns zuversichtlich nach vorn schauen. Das macht uns gewiss, dass diese Beziehung zu Jesus uns auch durch schwierige Zeiten trägt.
Wir werden dieses Jahr eine andere Advents- und Weihnachtszeit feiern, als wir es bisher gewohnt waren. Manche liebgewordenen Programmpunkte werden wegfallen. Doch der eigentliche Grund zu feiern wird vielleicht umso mehr in den Mittelpunkt rücken: Gottes Liebe zu uns, der sich in seinem Sohn an unsere Seite gestellt hat. Nicht, um uns vor allem zu bewahren, aber um uns zu helfen, dieses Leben zu bestehen und ans Ziel zu kommen.
Wie im trüben November das Advents- und Weihnachtslicht hindurchschimmert, so lässt uns dieses Licht auch schon etwas von Gottes Zukunft ahnen. Im Lied heißt es weiter: „all unsre Not zu End er bringt, derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott, mein Heiland groß von Tat“.
Darauf vertrauen wir, dass unser Heiland, groß von Tat, uns zum Ziel führt, in die Gemeinschaft mit Gott hier und in Ewigkeit.
Eine getröstete Zeit der Erinnerung, eine gesegnete Adventszeit und eine erwartungsvolle Weihnachtszeit wünsche ich euch/Ihnen von Herzen
Cornelia Trick

Blühende Fingerhüte inmitten eines kahlen Fichtenwaldes, gesehen bei Neu-Anspach
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
So viele Fingerhüte wie dieses Jahr sind mir im Taunus noch nie aufgefallen. In voller Pracht stehen sie an den Straßenrändern und grüßen mich täglich mit ihrer wunderschönen Farbe. Von Waldkundigen erfuhr ich, dass sie bevorzugt auf Totholz wachsen und auf Kahlschlägen vorkommen, ideale Bedingungen, wo so viel Holz gerodet werden muss und wir den Wald an manchen Stellen nicht wiedererkennen. Aus Totem wächst sehr Lebendiges, Neues, ein Hoffnungszeichen, dass sich der Wald verändern wird und das Leben sich durchsetzt.
Kahlschläge erlebten wir in den vergangenen Monaten auch im Gemeindeleben. Liebgewordene Veranstaltungen und Treffen konnten so nicht mehr stattfinden, Teilnehmerzahlen sind begrenzt. Wenn alle möglichen Plätze im Gottesdienst besetzt sind, müssen wir Interessenten abweisen – von unserem Gottesdienstverständnis her unmöglich, lädt Jesus doch alle zu sich ein ohne Limit – vielleicht im Moment mehr in Video-Gottesdienste als in Gotteshäuser.
Doch trotz dieser Einschränkungen wächst Neues, vielleicht bekommt unser Glaube an Jesus Christus auch einen ganz besonderen Wert. Denn was hilft gegen die Angst und Sorge dieser Tage mehr, als zu wissen, dass ER mit uns ist. So gerne wäre ich wie ein Fingerhut, der seine Glockenblüten nach der Sonne ausrichtet. Mich zu Jesus wenden, mein Herz bei ihm ausschütten und ihn im Alltag erwarten, das möchte ich aus diesen Corona-Wochen mitnehmen.
Wir alle hoffen auf weiterhin niedrige Infektionszahlen in unserem Bereich, sodass unser Gemeindeleben in dem gesteckten Rahmen fröhlich gestaltet werden kann.
Einen guten Start nach der Sommerpause wünsche ich Ihnen, euch von Herzen
Cornelia Trick

Steinerne Treppe führt durch eine geöffnete Holztür nach oben, gesehen in Neuweilnau
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
das Titelfoto erinnert mich an die hinter und vor uns liegenden Wochen. Wir sind als Gemeinde einen steilen Weg geführt worden. Der ganz normale Alltag wurde unterbrochen, von Tag zu Tag gab es neue Informationen, neue Entwicklungen und Ausblicke in die Zukunft. Wie eine geöffnete Tür auf dem Weg erlebten wir die Öffnung der Kirche am 10. Mai, die zaghaften Anfänge des realen Gemeindelebens, Gottesdienst, Begegnung auf dem Kirchenparkplatz und die eine oder andere Veranstaltung im kleinsten Kreis mit Abstand. Auch nach dem 10. Mai ist der Weg nicht eben, wir werden weiter von Tag zu Tag neue Situationen meistern müssen. Immer wieder werden geschlossene Türen vor uns auftauchen. Doch wir sind auf dem Weg nicht allein. „An unsers Meisters Hand“ gehen wir, wie das alte Kirchenlied es ausdrückt.
Versetze ich mich in das Bild und stelle ich mir vor, auf einer der Stufen zu stehen, fällt mir das viele Grün drumherum auf. Auch wenn die Stufen steil erscheinen, der Alltag schwierig ist, so gibt es jeden Tag etwas, das mir Freude und Mut macht, ein Erlebnis, eine Erinnerung, eine Überraschung. Vielleicht muss ich dazu den Blick von den Treppen vor mir losreißen, rechts und links schauen und einen Moment verweilen. Das Grün hinter der Tür ist nicht unbedingt intensiver als vor der Tür. Auch heute gibt es Momente, die mich Gottes Güte intensiv spüren lassen.
Einen Sommer an Gottes Hand mit viel Grün rechts und links der Wege wünsche ich Ihnen, euch von
Cornelia Trick

Nahaufnahme von Apfelblüten
Andacht

Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
aus unserem Küchenfenster schaue ich direkt auf einen großen Obstbaum im Nachbargarten. Noch sind frostige Wintertemperaturen, und doch zeigen sich an den Zweigen schon dicke Knubbel, Vorboten der Frühlingsblüten. Jedes Mal, wenn ich die noch kahlen, dunklen Zweige sehe, durchströmt mich Vorfreude, bald wird es wärmer, heller, grüner. Bald können wir mit der Jungschar wieder draußen herumtollen, ohne uns vorher dick einzumummeln.
Manchmal ist es mit dem Vertrauen auf Gott, dem Glauben, ganz ähnlich. Wir wünschen uns so sehr, dass Gott unsere Bitten erhört, dass sich etwas bewegt und wieder Licht in unsere Dunkelheiten kommt. Stattdessen sehen wir nur kahle Zweige, nichts scheint sich zu tun, alle Wünsche sind buchstäblich auf Eis gelegt. Aber der Augenschein trügt. Gott tut im Verborgenen. Er lässt uns nicht aus den Augen, unsere Bitten sind bei ihm gut aufgehoben. Er weiß, wann es soweit ist, auf unsere Fragen zu antworten. Er weiß, wann die Knospe sich öffnen und gefahrlos zum Blühen kommen kann. In der Zeit des Wartens steht er uns bei wie damals, als der Vater eines kranken Jungen Jesus diese Worte der diesjährigen Jahreslosung entgegenschrie: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Da war Jesus da und fing ein Gespräch mit dem Vater an. Schon vor der Heilung des Jungen gab er ihm zu verstehen: „Ich sehe deine Not und werde mich um dich kümmern.“ Jesus kann auch uns so nahekommen, vermittelt durch einen Anderen, ein Wort, das uns ins Herz fällt, eine Lebensgeschichte oder ein Ereignis. Er kann uns helfen, Vertrauenskrisen und Winterzeiten des Glaubens durchzustehen und voller Hoffnung darauf zu vertrauen, dass aus schwarzen Knubbeln an den Ästen Blüten und Früchte werden – und unsere Zweifel sie nicht aufhalten können.
Zuversichtliche Wochen zwischen Winter und Frühling und immer wieder aufbrechende Knospen wünsche ich Ihnen, euch von Herzen
Cornelia Trick

Jahreslosung 2022
Andacht

Jahreslosung 2020

Zur Bannergestaltung der diesjährigen Jahreslosung

Das zentrale Bild-Element des Banners ist die Menschenfigur des Künstlers Amancio González und trägt den Titel „Playing With The Wind“. Sie ist aus zusammengeschweißten Metallstücken (Moniereisen) erstellt und steht seit November 2015 an der Strandpromenade von Morro Jable auf Fuerteventura. Bernd Müller hat dieses Foto von ihr geschossen und sich daran erinnert, als wir uns letztes Jahr über die Ausgestaltung des Banners für dieses neue Jahr unterhielten. In diesem Motiv bekam der Kontext des Bibelverses aus Markus 9 (aus „Gute Nachricht“) für ihn Sinn:

Christus, ich vertraue dir ja – und kann es doch nicht! Hilf mir vertrauen…

Wir haben diese Menschenskulptur aus ihrem Strand-Umfeld herausgenommen und sie über die Wolken platziert: über allem stehend, abgehoben, dem Wind, der Sonne den Gezeiten ausgesetzt. Uns liegt es fern jetzt zu formulieren, „was wir uns dabei gedacht haben“, denn jede(r) soll sich hier selbst auf die Suche begeben und fragen, was in dieser Gestaltung hier anspricht. Und wir haben ein ganzes Jahr Zeit zu entdecken und zu interpretieren. Aber ein paar Aspekte zum Anregen wollen wir erwähnen:

Die Menschenfigur steht mit ausgebreiteten Armen da, setzt sich der Sonne aus, lässt sich durchfluten, durchströmen. Jeder Windhauch bläst um sie herum und durch sie hindurch.

  • Hebt die Figur ab? Lässt sie sich fallen? Harrt sie aus?
  • Der Horizont ist weit und frei, scheint unbegrenzt!
  • Eine Möwe hat sich auf dem linken Arm der Figur niedergelassen und verweilt dort.
  • Die Stele, auf der die Figur freihändig steht, durchbricht die Wolkendecke, man sieht nicht, was darunter ist.
  • Die Sonne durchflutet alles mit Licht und Wärme.

Mögen diese Aspekte uns helfen, eigene Gedankengänge zu entdecken.

JF & BM

 

Banner: © 2019 Johannes Fritz & Bernd Müller