Alle Artikel auf einen Blick

alte Eisenbahnweiche
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
schon immer früh haben mich Gleise und Weichen interessiert, später Signale und andere Bahnanlagen. Es geht um Ankommen, Abfahren und die richtigen Wege (Strecken) finden, manchmal um Rangieren.Und es geht um Orientierung und darum wer den Überblick und Einfluss auf die Strecke hat, die Züge nehmen sollen.
Das Foto zeigt kein Ziel, ja man kann nicht einmal hinter die nächste Kurve sehen. Und dennoch sind Weichenstellungen möglich, ja vielleicht sogar nötig?
Frühe Weichenstellungen haben bekanntermaßen weitreichende Auswirkungen, sind aber in Grenzen immer noch korrigierbar, Späte hingegen schwerer. Manchmal muss der Zug dafür anhalten und zurückfahren vor die Weiche, und sie muss umgestellt werden, um eine andere Strecke zu nehmen.
Ich vermute, es gibt nicht mehr viele solcher mit der Hand stellbarer Weichen, das Leben ist aufwändiger, komplizierter geworden, manchmal wünschen wir uns es sei einfacher, ist es aber oft nicht. Ganz am Anfang seiner Leidens- und Passionszeit hat Jesus in der Wüste (Lukas 4) drei Weichenstellungen für sein Leben und Wirken vorgenommen, die sich in seinem Leben bewährt und wiederholt haben. Er hat entschieden: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.«, »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihn allein verehren, und ›Du sollst den Herrn, deinen Gott,nicht auf die Probe stellen!‹«. Damit hat er zwar keinen einfacheren, aber einen für ihn und uns!!! fruchtbaren Weg eingeschlagen Ich finde diese drei Entscheidungen grundlegend für weise Voraussicht und ermutigend bei Bedarf einen Kurswechsel vorzunehmen.
In herzlicher Verbundenheit
Rainer Leo

Jahreslosung 2023
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Jahreslosung 2023

Du bist ein Gott, der mich sieht. (Genesis 16, 13)

Diese Aussage ist wunderbar und gefällt mir. Egal wo ich unterwegs bin, egal wie es mir gerade geht, du, lieber Gott, bist da und siehst mich.
Wer Genesis 16, 1-15 komplett gelesen hat oder noch liest, wird erkennen, in welch verzweifelter Lage Hagar diese Worte gesprochen hat.
Wir dürfen uns gewiss sein, dass wir uns immer an dich wenden dürfen, du uns zu jeder Zeit siehst und den richtigen Platz und Weg für uns kennst. Auch in Zeiten, wo wir dich aus den Augen verloren haben, wir uns auf unsere Sorgen, Nöte und Ängste fixieren, bist du da, stehst uns zur Seite und siehst uns.
Selbst inmitten der schrecklichen Nachrichten über Krieg, sonstigen Konflikten, oder persönlichen Niederschlägen dürfen wir gewiss sein, dass du da bist und uns Menschen siehst, auch wenn wir den Sinn und den Weg (noch) nicht verstehen.
Schenke uns Zeiten der Ruhe und Stille, damit wir hören, spüren und sehen wo dein Weg für uns ist.
In dem von Johannes und mir ausgewählten Bild zur Jahreslosung sehen wir eine einzelne Person an einem traumhaften und einsamen Ort. Ob diese Person glücklich oder verzweifelt ist, wissen wir nicht, aber wir dürfen uns sicher sein, dass Gott diese Person sieht, selbst wenn dieser Ort am Ende der Welt sein sollte. Aber auch inmitten einer überfüllten, hektischen und von Lärm erfüllten Großstadtszene oder wo auch immer wir unterwegs sind: Du verlierst uns nicht aus den Augen, Du schaust auf uns, Du begleitest uns und Du liebst uns. Dafür danken wir dir.
Ein paar Zeilen aus einem sehr gefühlvollen Lied zur Jahreslosung von Heiko Bräuning und Davis Plüss:

Du bist ein Gott, der mich sieht.
Du wusstest, wie mir geschieht,
als ich in Not und Bedrängnis geriet.
Du bist mein Gott, der mich sieht,
der sich mir niemals entzieht,
du bleibst mein Gott, der mich liebt.
Du siehst woher ich komme.
Du siehst wo ich bin,
Du siehst für mich Zukunft.
Hast Frieden im Sinn.

BM

Banner: © 2022 Johannes Fritz & Bernd Müller

Frühe Morgensonne bricht ihr Licht durch einen Fichtenwald
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
nach einem strahlenden Sommer ist es trübe geworden, die dunkle Jahreszeit hat begonnen – für manchen vielleicht unerwartet, unvorbereitet.
An den Sonnenscheinstunden, an Tag- und Nachtzeiten und den Zeiten, in denen der Mond leuchtet, können wir Menschen nichts tun. Man muss sich eben darauf einstellen, dass es hell und dunkel gibt. Es dämmert am Abend, dann ist Vorsicht geboten, es dämmert aber auch der Morgen, dann geht der Spuk der Nacht zu Ende, und Hoffnung und Orientierung setzen sich durch.
In den Erzählungen vieler Völker spielt der Wald eine zwiespältige Rolle. Einerseits unverzichtbar, kann man doch dort vieles Lebensnotwendige und Leckere auflesen oder erjagen. Ohne Waldgrün können wir Deutschen ja gar nicht leben- sagt man. Doch wehe wenn man alleine ist und von jemandem überfallen wird,…gar noch bei Nacht, wo doch allerlei Bedrohliches in ihm umhergeistert. Oder wenn man sich in ihm verirrt.
Manche Heimlichkeiten und Unheimlichkeiten passieren im Wald.
Der Wald steht hier für das Leben.
Der Evangelist Johannes zieht die Grenzen zwischen Licht und Dunkelheit sehr scharf, besonders da, wo er mit Finsternis nicht nur Dunkelheit, sondern Gottesferne meint.
In seinem ersten Kapitel, in seiner Weihnachtsgeschichte, beschreibt er das Kommen Jesu in unsere Welt mit den Worten:
„Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.“ Das Kommen Jesu in unsere Welt ist wie ein Lichtstrahl, wie ein Hoffnungsschimmer, wie ein erleuchtetes Fenster am Horizont, das auf ein bewohntes Haus hinweist.
Es gibt Orientierung und Hoffnung, dass es da noch etwas anderes gibt als das Dickicht. Dass Gott selbst, in Jesus, auf uns zukommt, wendet die Situation, auch wenn zu irdischen Zeiten noch ein störrischer, unbelehrbarer, dunkler Rest bleibt, der sich zuweilen heraus-nimmt, was ihm eigentlich nicht mehr zusteht, der sich der lebensschaffenden Zuwendung Jesu entzieht und ihr widersteht, das Licht nicht ergreift und die Menschen bedroht.
Wenn sich schon die Finsternis vom Licht nicht ergreifen lässt, sondern widersteht, sollten wir uns wenigstens als Menschen von dieser Botschaft von der Zuwendung Gottes ergreifen lassen, weil sie uns mehr als alles andere meint und angeht.
Auch wenn Vieles in diesem Herbst und Winter ungemütlich und bedrohlich daherkommt, bleibt dieser Lichtblick, diese Orientierung und diese Hoffnung im Wald nicht zu verenden, sondern den Weg zum Leben zu finden. Wo dies geschieht, da werden wir Lichter der Hoffnung anzünden für die Menschen und für die Schöpfung, in der wir leben.
In herzlicher Verbundenheit,
Rainer Leo

Weg über eine Holzbrücke
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
wie oft bin ich solche Wege schon gegangen, wie er auf dem Titelfoto zu sehen ist.
Da hat sich jemand viele Gedanken und viel Mühe gemacht, einen gangbaren Weg zu schaffen.
Vielleicht sogar barrierefrei und auch noch mit einer Brücke versehen, die ermöglicht, ohne sportliche Anforderung von einer Seite zur anderen zu kommen. Vermutlich rutscht man bei Regen auch nicht auf dem Holz aus. Alles in allem ein gangbarer Weg, bei dem jemand wollte, dass sich Menschen die Natur ansehen, miteinander gefahrlos unterwegs sein können, sich körperlich betätigen. Eine Brücke wurde gebaut, ein Weg geebnet.
Mir fällt eine Liedstrophe ein, die von Psalm vier und auch ein wenig vom fünften Psalm inspiriert ist. “Leite mich in deiner Gerechtigkeit, ebne vor mir Gott deinen Weg, du allein hilfst mir, …., Gott leite mich“. Gerne singe ich diese Strophe im Gottesdienst, und manchmal auch einfach so.
Das Gebet eines Menschen, der um die Treue Gottes bittet, die alles daran setzt, Gemeinschaft zu schaffen und zu erhalten. So müsste man wohl übersetzen, was der Psalmbeter mit Gerechtigkeit meint, mache ich mir zu eigen.
„Gott bleibe bei mir, auch wenn ich nicht um die nächste Kurve sehen kann und behalte mich auf dem Weg, den du mir zugedacht hast“. Natürlich geht es nicht nur um Topografie, also Landkarten, sondern auch um Wege zu Menschen und Wege mit Menschen.
Wie gut, wenn Wege geebnet und nicht von vornherein verbaut sind.
In herzlicher Verbundenheit,
Rainer Leo

Feld mit rot leuchtenden Mohnblumen und blauen Kornblumen
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Wort auf den Weg

Aufatmen.

Blauer Himmel, weiter Blick, bunte Wildblumen auf dem Feld – eine Szene zum Aufatmen. So kann der Tag gelingen.
Leider richtet sich unser Tag nicht immer nach dem Augenschein. Trotz herrlichen Wetters können die Anforderungen des Alltags und Spannungen mit wichtigen Personen die Stimmung verdunkeln. Wo kommt dann die Kraft her, die notwendigen Aufgaben zu bewältigen?
Der Monatsspruch für Mai steht im 3. Johannesbrief. Gleich am Anfang nach Absenderangabe und Empfänger lesen wir: „Mein Lieber, ich wünsche dass es dir in allen Stücken gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht.“
Der 3. Johannesbrief ist ein kurzer, persönlich gehaltener Brief und richtet sich an einen ehrenamtlichen Mitarbeiter, der für eine Gemeinde in der Verantwortung steht. In dieser Gemeinde gibt es zwischen einigen Leitungspersonen Kompetenzprobleme: Wer hat das letzte Wort? Wer darf wen in die Gemeinde aufnehmen? Der Umgangston ist abwertend, verleumdend, böse.
Um in dieser Situation nicht zu scheitern ist eine stabile Gesundheit sicherlich nützlich und äußeres Wohlergehen stärkt die innere Widerstandskraft. Aber der entscheidende Hinweis im Wunsch des Briefeschreibers an seinen lieben Freund ist: Es soll dir in allen Stücken so gut gehen, so wie es deiner Seele gut geht.
Hier wird eine Lebenshaltung beschrieben bei der „Seele“ den ganzen Menschen meint. Nimmt ein Mensch sein Leben im Glauben an und gestaltet es nach dem Vorbild Jesu Christi, dann geht es seiner Seele im biblischen Sinne gut. Mit anderen Worten: Ist jemand mit Gott im Reinen, dann kann er oder sie sich auch den Lasten des Alltags stellen. Schönes Wetter und bunte Blumen kommen als Lichtblick dazu.
Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen in allen Stücken gut geht und Sie gesund sind, so wie es Ihrer Seele gut geht.
In herzlicher Verbundenheit
Carl Hecker

Jahreslosung 2022
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Jahreslosung 2022

Zur Jahreslosung 2022

Wie seit einigen Jahren stehen Johannes und ich ab ca. Mitte November in Kontakt zur Gestaltung der Jahreslosung für das kommende Jahr.
Für die Jahreslosung 2022 hatten wir beide keine spontane Eingebung, was als Bildmotiv zu der diesjährigen Losung passen könnte. Von daher ist es gut, dass wir rechtzeitig anfangen und der Text bewusst, aber noch besser, auch unbewusst mit einem gehen kann.
Ja, und was ist das für eine tolle Aussage: „Wer zu mir kommt. den werde ich nicht abweisen“. Wow, ich kann kommen wann ich will, wie ich bin und werde nicht abgewiesen.
Doch welches Motiv, welches Bild passt zu dieser überragenden Einladung?
Nach einigen Tagen kam mir dieses Foto in den Sinn. Es ist vor einiger Zeit in einem Urlaub auf Mallorca entstanden. Unweit unseres Hotels gibt es einen recht steilen Hang hinunter zum Meer. Mit ein wenig klettern erreicht man eine kleine „Höhle“. Von hier ist es nicht mehr weit zum Wasser und auf der anderen Seite führen ein paar Stufen um die Ecke.
Dieser Platz war für mich zu einem Platz der Ruhe und Stille geworden und, im wahrsten Sinne der Worte, auch zu einem Ort zum Nachdenken über Gott und die Welt. Die Treppe verkörpert für mich das Ungewisse. Wo geht es hin, wie geht es weiter? Und dann kommt diese Einladung. Auch wenn ich nicht weiß, was als nächstes kommt. Aber auch mit dem Wissen was hinter mir liegt. Ich muss keine Angst haben, dass im weiteren Verlauf der Treppe jemand steht, der mich zurückweist. Ich darf kommen und werde von Jesus Christus nicht abgewiesen, sondern angenommen.

BM

Banner: © 2021 Johannes Fritz & Bernd Müller

Nahaufnahme von Blüten der chinesischen Zaubernuss
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
schon oft ist es mir in dieser Zeit passiert, dass ich dachte: Trotz der Kälte blühen schon die Forsythien. Aber: Auch wenn die Blüten aus der Ferne ähnlich aussehen, handelt es sich bei näherem Hinsehen doch um die Zaubernuss.
Näher Hinschauen ist wichtig, um die Feinheiten zu unterscheiden. Das gilt für Pflanzen, das gilt für Menschen, Situationen und Botschaften.
Im Bibelwort zum Januar ist es Jesus Christus, der dazu einlädt. In der dazugehörigen Geschichte sind es zwei Jünger, die sich ihm anschließen wollen. Jesus belästigt sie nicht mit Einstellungsfragen oder einer Aufnahmeprüfung. Sein Angebot ist: Kommt und seht! – Schaut euch genau um, lernt mich kennen, prüft meine Botschaft, nehmt Teil an meinem Alltag. Niemandem wird von Jesus zwischen Tür und Angel ein Vertrag aufgeschwätzt oder eine schnelle Unterschrift abverlangt – und wir sollten das auch nicht tun, nicht im geschäftlichen, privaten und auch nicht im gemeindlichen Umfeld.
Wir wollen einladende Gemeinde sein. Manchmal wollen wir aber auch „Erfolg“ haben und möchten Menschen drängen, sich in geistlichen Fragen zu entscheiden. So richtig es ist, sich in Glaubensfragen zu entscheiden, so schwierig ist es, wenn das unter Druck geschehen soll. Von Jesus lernen wir das: Offen sein, einladend und mit langem Atem.
In der Passionszeit wollen wir in diesem Jahr etwas näher Hinschauen. Wir sind eingeladen, gemeinsam die Texte der Passionsgeschichte zu lesen und in Gesprächsgruppen zu bedenken. Dabei dürfen alle Fragen gestellt und Zweifel geäußert werden. Jesus hält das aus. Wir werden uns darin üben können.
Für diejenigen, die die Einladung Jesu gehört haben und sich auf ihn und die Gemeinde einlassen wollen, wird es die Möglichkeit der Gliederaufnahme geben.
Ich bin dankbar für die Einladung Jesu und seinen langen Atem mit mir.
In herzlicher Verbundenheit
Carl Hecker

Blick in einen winterlichen Nadelwald, leicht neblig
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
wenn jemand „den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht“, dann beschreibt das in der Regel eine Situation, in der der Überblick verloren geht. Das kann passieren durch zu viele Informationen und Details zu einer Aufgabe, einer Frage oder einem Thema. Die Psychologie beschreibt das Phänomen als Unaufmerksamkeitsblindheit: Unser Gehirn kann nur eine gewisse Menge an Vorgängen und Veränderungen verarbeiten. Wird diese Menge zu groß, dann kann das große Ganze aus dem Blick geraten und wir verlieren uns in einzelnen Fragen.
Im biblischen Zusammenhang mit dem Monatsspruch für November haben wir eine solche Situation. Die Gemeinde, die mit dem 2. Thessalonicherbrief angeschrieben wird, erlebt eine massive Bedrängnis und Verfolgung. Als Hilfe zum Umgang damit treten prophetische Persönlichkeiten auf, die in vorgeblich göttlicher Autorität sprechen, es gibt populistische Einordnung der Lage und es gibt gefälschte Briefe, die die Situation auf ihre Weise erklären. Was ist richtig? Wem kann man vertrauen? Die Gemeinde droht in ihrem Glauben ins Wanken zu geraten.
Das Anliegen des Briefes ist nun, die Gemeindeglieder auf die geistlichen Grundlagen zu verweisen, mit denen sie am Anfang ihres Glaubensweges unterrichtet worden sind. Am Ende konzentriert sich die Glaubenshilfe auf eine Bitte: „Der Herr richte euer Herz darauf, dass ihr Gott liebt und unbeirrt auf Christus wartet“ (2. Thessalonicher 3, 5).
Unsere Unaufmerksamkeitsblindheit in Glaubensfragen soll überwunden werden durch die Konzentration auf zwei Punkte: die Liebe zu Gott und die Hoffnung auf Christus.
Wir sind in diesen Tagen durch den Tod unserer Pastorin Cornelia Trick verunsichert, wütend, verzweifelt, aufgelöst und voller Fragen. Was kann uns da Hilfe sein, das Vertrauen in Gott wieder zu finden?
Ich möchte es mit der Hilfe des zweiten Thessalonicherbriefes versuchen: Gott selbst bitten, mich in der Liebe zu ihm und in der Hoffnung auf Christus zu stärken. Ich lade Sie zu diesem Gebet ein. Damit können wir uns auch gegenseitig unterstützen.
In herzlicher Verbundenheit
Carl Hecker

Steinerne Treppe, die aus einem Verlies herausführt
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
diese Gedanken schreibe ich ganz unter dem Eindruck der schweren Erkrankung unserer Pastorin Cornelia Trick. Sie hat das Titelbild für diesen Gemeindebrief ausgesucht.
So wie Paulus, der diese Worte in Athen zu den versammelten Menschen gesagt hat, so sprechen mich diese Worte auch an. Ich sehe mich bei denen stehen, die Paulus so leidenschaftlich anspricht und ihm aufmerksam zuhören. Ja, es ist für mich gut zu wissen, dass Gott nicht ferne von mir ist, dass er mir Begleiter, Beschützer und Leitung sein will. In allem, was ich denke, sage und tue, darf ich mich an dem Willen Gottes orientieren. So wie Jesus es mir vorgelebt hat und auf seinem Weg mit mir auch immer wieder aktualisiert, so will ich mein Denken nach Gottes Willen ausrichten, meine Worte aus dieser Verbindung heraus formulieren und mein Handeln nach seinem Willen gestalten.
Das sind gute Vorsätze, genau genommen christliche Grundsätze, die ich aber oft genug in meinem Alltag außer Acht lasse. Sind das etwa die Zeiten, in denen ich diese Nähe Gottes einfach nicht spüre, in denen er dann doch ferne von mir ist? Oder weil ich ihn, Gott, nicht einbeziehe in mein tägliches Leben? Wenn mein Leben so richtig durchgeschüttelt wird, es war gerade noch alles so gut, ich hatte ein so wohliges Gefühl. Von heute auf morgen die schwerwiegende Diagnose – Gott was soll das? Wo ist diese Nähe, dein nicht ferne sein? Da fehlt mir die Antwort, da häufen sich die Fragezeichen und Zweifel. Aber diese Worte versprechen mir auch nicht, dass es nicht auch einmal sehr dunkel und kalt in meinem Leben werden kann. Aber auch dann gilt für mich, Gott ist nicht ferne von mir. Er stellt mir Jesus an die Seite, der auch den schweren Weg mit mir gehen will.
Mir fällt das Wort – Dennoch – ein und ich finde die Worte in Psalm 73, 23-24. Dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich in Ehren an.
Er, Gott, findet auch für mich einen Weg aus dem Dunkel hinaus ins Licht des Lebens. Unser Titelbild macht es deutlich, auch wenn der Weg, die Treppe eng und schmal ist; am Ende sehen wir Licht, es kann auch sein Licht sein, das mich über meinen irdischen Weg hinaus weiterführt, hin zu ihm.
So darf ich in vollem Vertrauen in seiner Nähe leben, und er, Gott, gibt mir die Freiheit, meinen Lebensteppich zu weben, dessen Muster am Ende meines Lebens, so hoffe ich, ein Ganzes ergibt.
So wünsche ich dir und mir, dass Gott nah bei uns ist bei den Urlaubsfahrten, in den Erholungsphasen, und dann wieder im Alltag. Auch uns als Gemeinde will er deutlich machen, dass wir aufeinander achten, und uns aus seiner Kraft heraus auch gegenseitig Nähe zeigen und stärken dürfen. Er ist mit seiner Hand ganz nah und will sie segnend und schützend über uns halten, in welcher Lebenslage wir auch gerade sind. Er will uns mit dem Licht seiner Liebe zu neuer Freude und Hoffnung führen.
Mit herzlichem Gruß
Roland Ott

Holzskulpturen mit Aufschriften
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
diese Holzskulpturen am Hattsteinweiher in Usingen geben mit wenigen Worten wieder, was uns in diesen Wochen helfen kann:
„Mit Glaube wird alles möglich“. Jesus ist vom Tod auferweckt worden. Und er hat uns zugesagt, dass auch wir mit ihm leben werden in Ewigkeit. Wenn Jesus den Tod überwindet, dann kann er genauso andere Hindernisse aus dem Weg räumen, uns aus Sackgassen herausholen und neue Möglichkeiten auftun. Jesus steht dafür, dass wir über unsere Grenzen hinausblicken, wir können ihm vertrauen, ihm glauben.
„Mit Liebe wird alles einfach“. Der Nachbar von gegenüber hatte sich vor Jahren beschwert, dass wir unseren Teil der Straße nicht gut genug fegten. So achtete ich sehr genau darauf, die Straße auf unserer Seite sauber zu halten, aber eben nur auf unserer Seite. Vor ein paar Monaten kam es zu einem Gespräch am Gartenzaun, das alles veränderte. Wir fanden gemeinsame Themen, duzten uns am Ende. Was mich verblüffte, auf einmal fegte ich selbstverständlich auch seine Seite mit, es war mir geradezu ein Vergnügen. Und vor drei Wochen rief er mir von Weitem zu, nächste Woche wäre er dran mit Fegen. War doch ganz einfach – mit Liebe.
„Mit Hoffnung wird alles gut“. „Alles wird gut“ interpretiere ich gerne so: Alles wird so, wie ich es mir wünsche und vorstelle. Aber nicht alles, was ich mir wünsche, stellt sich als gut heraus. Was am Ende gut und wie das Gute dann aussehen wird, weiß allein Gott. Meine Hoffnung richtet sich deshalb auf Gott. Er wird es gut machen. Er wird mich im Blick haben und es für mich gut werden lassen. Vielleicht kann ich seine Führungen nicht verstehen, doch ich hoffe, dass Gott mir am Ende meines Lebens zeigt, wie auch die schweren Wege und dunklen Tage zu etwas gut waren. So hoffe ich, dass wir auch in diesen schwierigen Corona-Zeiten die Güte Gottes erfahren können, der das Beste für seine Welt im Sinn hat.
Ein hoffnungsvolles Frühjahr mit viel Vertrauen in Gottes Liebe wünsche ich Ihnen und euch von Herzen
Cornelia Trick

Ehemaliges Stadttor mir Durchblick auf Fachwerkhäuser, gesehen in Altweilnau
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
als ich diesen Burgweg sah, wurde ich spontan an das Adventslied „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ erinnert. In einer alten Burganlage kann ich mir das Einziehen eines Königs, den das Lied ankündigt, richtig vorstellen. Noch ist November, der Monat des Abschiednehmens, der Erinnerung an liebe Menschen, die Gott zu sich gerufen hat. Doch das Licht des Advents scheint schon hinein in unsere dunklen Stunden und Wege. Jesus ist gekommen, er hat uns den Weg zu Gott freigemacht. Er hat uns zugesagt, dass er, das Licht der Welt, bei uns bleibt. Das gibt Trost in traurigen Stunden. Das lässt uns zuversichtlich nach vorn schauen. Das macht uns gewiss, dass diese Beziehung zu Jesus uns auch durch schwierige Zeiten trägt.
Wir werden dieses Jahr eine andere Advents- und Weihnachtszeit feiern, als wir es bisher gewohnt waren. Manche liebgewordenen Programmpunkte werden wegfallen. Doch der eigentliche Grund zu feiern wird vielleicht umso mehr in den Mittelpunkt rücken: Gottes Liebe zu uns, der sich in seinem Sohn an unsere Seite gestellt hat. Nicht, um uns vor allem zu bewahren, aber um uns zu helfen, dieses Leben zu bestehen und ans Ziel zu kommen.
Wie im trüben November das Advents- und Weihnachtslicht hindurchschimmert, so lässt uns dieses Licht auch schon etwas von Gottes Zukunft ahnen. Im Lied heißt es weiter: „all unsre Not zu End er bringt, derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott, mein Heiland groß von Tat“.
Darauf vertrauen wir, dass unser Heiland, groß von Tat, uns zum Ziel führt, in die Gemeinschaft mit Gott hier und in Ewigkeit.
Eine getröstete Zeit der Erinnerung, eine gesegnete Adventszeit und eine erwartungsvolle Weihnachtszeit wünsche ich euch/Ihnen von Herzen
Cornelia Trick

Blühende Fingerhüte inmitten eines kahlen Fichtenwaldes, gesehen bei Neu-Anspach
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
So viele Fingerhüte wie dieses Jahr sind mir im Taunus noch nie aufgefallen. In voller Pracht stehen sie an den Straßenrändern und grüßen mich täglich mit ihrer wunderschönen Farbe. Von Waldkundigen erfuhr ich, dass sie bevorzugt auf Totholz wachsen und auf Kahlschlägen vorkommen, ideale Bedingungen, wo so viel Holz gerodet werden muss und wir den Wald an manchen Stellen nicht wiedererkennen. Aus Totem wächst sehr Lebendiges, Neues, ein Hoffnungszeichen, dass sich der Wald verändern wird und das Leben sich durchsetzt.
Kahlschläge erlebten wir in den vergangenen Monaten auch im Gemeindeleben. Liebgewordene Veranstaltungen und Treffen konnten so nicht mehr stattfinden, Teilnehmerzahlen sind begrenzt. Wenn alle möglichen Plätze im Gottesdienst besetzt sind, müssen wir Interessenten abweisen – von unserem Gottesdienstverständnis her unmöglich, lädt Jesus doch alle zu sich ein ohne Limit – vielleicht im Moment mehr in Video-Gottesdienste als in Gotteshäuser.
Doch trotz dieser Einschränkungen wächst Neues, vielleicht bekommt unser Glaube an Jesus Christus auch einen ganz besonderen Wert. Denn was hilft gegen die Angst und Sorge dieser Tage mehr, als zu wissen, dass ER mit uns ist. So gerne wäre ich wie ein Fingerhut, der seine Glockenblüten nach der Sonne ausrichtet. Mich zu Jesus wenden, mein Herz bei ihm ausschütten und ihn im Alltag erwarten, das möchte ich aus diesen Corona-Wochen mitnehmen.
Wir alle hoffen auf weiterhin niedrige Infektionszahlen in unserem Bereich, sodass unser Gemeindeleben in dem gesteckten Rahmen fröhlich gestaltet werden kann.
Einen guten Start nach der Sommerpause wünsche ich Ihnen, euch von Herzen
Cornelia Trick

Steinerne Treppe führt durch eine geöffnete Holztür nach oben, gesehen in Neuweilnau
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
das Titelfoto erinnert mich an die hinter und vor uns liegenden Wochen. Wir sind als Gemeinde einen steilen Weg geführt worden. Der ganz normale Alltag wurde unterbrochen, von Tag zu Tag gab es neue Informationen, neue Entwicklungen und Ausblicke in die Zukunft. Wie eine geöffnete Tür auf dem Weg erlebten wir die Öffnung der Kirche am 10. Mai, die zaghaften Anfänge des realen Gemeindelebens, Gottesdienst, Begegnung auf dem Kirchenparkplatz und die eine oder andere Veranstaltung im kleinsten Kreis mit Abstand. Auch nach dem 10. Mai ist der Weg nicht eben, wir werden weiter von Tag zu Tag neue Situationen meistern müssen. Immer wieder werden geschlossene Türen vor uns auftauchen. Doch wir sind auf dem Weg nicht allein. „An unsers Meisters Hand“ gehen wir, wie das alte Kirchenlied es ausdrückt.
Versetze ich mich in das Bild und stelle ich mir vor, auf einer der Stufen zu stehen, fällt mir das viele Grün drumherum auf. Auch wenn die Stufen steil erscheinen, der Alltag schwierig ist, so gibt es jeden Tag etwas, das mir Freude und Mut macht, ein Erlebnis, eine Erinnerung, eine Überraschung. Vielleicht muss ich dazu den Blick von den Treppen vor mir losreißen, rechts und links schauen und einen Moment verweilen. Das Grün hinter der Tür ist nicht unbedingt intensiver als vor der Tür. Auch heute gibt es Momente, die mich Gottes Güte intensiv spüren lassen.
Einen Sommer an Gottes Hand mit viel Grün rechts und links der Wege wünsche ich Ihnen, euch von
Cornelia Trick

Nahaufnahme von Apfelblüten
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
aus unserem Küchenfenster schaue ich direkt auf einen großen Obstbaum im Nachbargarten. Noch sind frostige Wintertemperaturen, und doch zeigen sich an den Zweigen schon dicke Knubbel, Vorboten der Frühlingsblüten. Jedes Mal, wenn ich die noch kahlen, dunklen Zweige sehe, durchströmt mich Vorfreude, bald wird es wärmer, heller, grüner. Bald können wir mit der Jungschar wieder draußen herumtollen, ohne uns vorher dick einzumummeln.
Manchmal ist es mit dem Vertrauen auf Gott, dem Glauben, ganz ähnlich. Wir wünschen uns so sehr, dass Gott unsere Bitten erhört, dass sich etwas bewegt und wieder Licht in unsere Dunkelheiten kommt. Stattdessen sehen wir nur kahle Zweige, nichts scheint sich zu tun, alle Wünsche sind buchstäblich auf Eis gelegt. Aber der Augenschein trügt. Gott tut im Verborgenen. Er lässt uns nicht aus den Augen, unsere Bitten sind bei ihm gut aufgehoben. Er weiß, wann es soweit ist, auf unsere Fragen zu antworten. Er weiß, wann die Knospe sich öffnen und gefahrlos zum Blühen kommen kann. In der Zeit des Wartens steht er uns bei wie damals, als der Vater eines kranken Jungen Jesus diese Worte der diesjährigen Jahreslosung entgegenschrie: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Da war Jesus da und fing ein Gespräch mit dem Vater an. Schon vor der Heilung des Jungen gab er ihm zu verstehen: „Ich sehe deine Not und werde mich um dich kümmern.“ Jesus kann auch uns so nahekommen, vermittelt durch einen Anderen, ein Wort, das uns ins Herz fällt, eine Lebensgeschichte oder ein Ereignis. Er kann uns helfen, Vertrauenskrisen und Winterzeiten des Glaubens durchzustehen und voller Hoffnung darauf zu vertrauen, dass aus schwarzen Knubbeln an den Ästen Blüten und Früchte werden – und unsere Zweifel sie nicht aufhalten können.
Zuversichtliche Wochen zwischen Winter und Frühling und immer wieder aufbrechende Knospen wünsche ich Ihnen, euch von Herzen
Cornelia Trick

Jahreslosung 2022
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Jahreslosung 2020

Zur Bannergestaltung der diesjährigen Jahreslosung

Das zentrale Bild-Element des Banners ist die Menschenfigur des Künstlers Amancio González und trägt den Titel „Playing With The Wind“. Sie ist aus zusammengeschweißten Metallstücken (Moniereisen) erstellt und steht seit November 2015 an der Strandpromenade von Morro Jable auf Fuerteventura. Bernd Müller hat dieses Foto von ihr geschossen und sich daran erinnert, als wir uns letztes Jahr über die Ausgestaltung des Banners für dieses neue Jahr unterhielten. In diesem Motiv bekam der Kontext des Bibelverses aus Markus 9 (aus „Gute Nachricht“) für ihn Sinn:

Christus, ich vertraue dir ja – und kann es doch nicht! Hilf mir vertrauen…

Wir haben diese Menschenskulptur aus ihrem Strand-Umfeld herausgenommen und sie über die Wolken platziert: über allem stehend, abgehoben, dem Wind, der Sonne den Gezeiten ausgesetzt. Uns liegt es fern jetzt zu formulieren, „was wir uns dabei gedacht haben“, denn jede(r) soll sich hier selbst auf die Suche begeben und fragen, was in dieser Gestaltung hier anspricht. Und wir haben ein ganzes Jahr Zeit zu entdecken und zu interpretieren. Aber ein paar Aspekte zum Anregen wollen wir erwähnen:

Die Menschenfigur steht mit ausgebreiteten Armen da, setzt sich der Sonne aus, lässt sich durchfluten, durchströmen. Jeder Windhauch bläst um sie herum und durch sie hindurch.

  • Hebt die Figur ab? Lässt sie sich fallen? Harrt sie aus?
  • Der Horizont ist weit und frei, scheint unbegrenzt!
  • Eine Möwe hat sich auf dem linken Arm der Figur niedergelassen und verweilt dort.
  • Die Stele, auf der die Figur freihändig steht, durchbricht die Wolkendecke, man sieht nicht, was darunter ist.
  • Die Sonne durchflutet alles mit Licht und Wärme.

Mögen diese Aspekte uns helfen, eigene Gedankengänge zu entdecken.

JF & BM

 

Banner: © 2019 Johannes Fritz & Bernd Müller

Einsamer Baum im Schnee, gesehen in der Nähe der Wasserkuppe
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
als ich das Titelfoto zum ersten Mal sah, nahm mich die Stimmung gleich gefangen: Der einsame kahle Baum mitten in einer kalten, weißen Landschaft, der Schnee, der alles zudeckt und Unebenheiten ausgleicht, das diffuse Licht, die Einsamkeit und Stille. Ich stellte mir vor, da spazieren zu gehen und durch nichts abgelenkt zu werden, kein Handyempfang, keine To-do-Liste im Kopf und kein Lärm um mich herum. Welche Gedanken werden kommen?
Gelassenheit: Der Baum wird während des Winters nichts anderes tun, als warten, bis der Frühling kommt. Auch ich brauche Auszeiten, Brachzeiten wie den Winter der Natur. Ich darf darauf vertrauen, dass Gott handelt, auch wenn ich ruhe. Vielleicht kann er sogar mehr tun, wenn ich die Hände mal still halte und ihm nicht ständig in die Quere komme mit meiner Ungeduld.
Hoffnung: Nach dem Winter kommt der Frühling. Der Baum kann hoffen, in wenigen Wochen wird er voller Blätter sein. Wieviel mehr kann ich hoffen, denn Jesus ist geboren, um uns mit Gott zu verbinden, uns den Himmel zu öffnen und mit uns unterwegs zu bleiben. Egal wie kraftlos und kahl ich mich gerade fühle, Jesus wird mir Lebenskraft schenken.
Licht: Obwohl sich die Sonne hinter Wolken verbirgt, ist es hell. Ich sehe nicht immer das Licht, das mich in die Zukunft, ins neue Jahr führt. Aber ich weiß, dass Jesus mit diesem Licht da ist, dass er vorangeht. Vielleicht ist es nur ein Ahnen des Lichtscheins, aber das genügt, um in den unberührten Schnee meine Fußspur zu ziehen, ins neue Jahr zuversichtlich zu gehen.
Wie gut, dass wir in diesen Wochen des Winters Gelassenheit üben können, uns die Advents- und Weihnachtszeit mit Hoffnung erfüllt und wir dem Licht Jesu vertrauen können, das uns ins neue Jahr führt.
Gottes Segen wünsche ich Ihnen und euch und ruhige Momente mit Gelassenheit, Hoffnung und Licht
Ihre, eure
Cornelia Trick

Luftbild eines Maislabyrinths, gesehen bei Lich in Hessen
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
das Titelbild von einem Maislabyrinth bei Lich regt mich an, meinen Lebensweg zu bedenken. Da gibt es Wegabschnitte, die liefen überschaubar geradeaus oder zumindest im rechten Winkel weiter. Ich wusste, was zu tun war, konnte im Voraus planen und war mir ziemlich sicher, wie die nächsten Aufgaben aussahen. Dann gab es verschlungene Wege, von denen ich nicht wusste, wohin sie führten. Manchmal bin ich umgekehrt, habe Projekte abgebrochen, wurde von anderen gestoppt oder habe Menschen aus den Augen verloren. Es war nicht immer einfach, diese Zeiten auszuhalten. Ungewissheit und Zweifel kamen hoch und ließen mich ängstlich fragen: „Herr, wohin soll ich gehen?“ Leider fehlte mir da der Überblick, den die Drohne von Karl-Alwin Hiller uns für dieses Maislabyrinth gewährt. Dann hätte ich das Ziel schon gesehen und erkannt, dass alle Wege darauf zuführen.
Gott hat uns zugesagt, dass er mit uns geht. Das gilt nicht nur für die Geradeaus-Strecken, sondern gerade für Zeiten, in denen wir uns unsicher, bedroht und allein fühlen. Er lässt uns seine Nähe erfahren, auch wenn er uns Menschen zur Seite stellt, die seinen Zuspruch weitergeben. In der Gemeinde sind wir eine solche Weg-Gemeinschaft. Wir wollen nicht nur sonntags, sondern auch im Alltag Anteil aneinander nehmen und uns helfen, unseren ganz eigenen Weg zu entdecken. Und am Ende des Weges hier auf der Erde wartet Gott, um uns in seine Arme zu schließen.
Mit Beginn des neuen Schuljahres wünsche ich Ihnen, euch zuversichtliche Schritte durch das Labyrinth des Lebens, Hände, die halten, und einen Draht nach oben, um Gottes Navigation zu hören,
Ihre, eure
Cornelia Trick

Spigelglatter Bach, die Horloff, kurz nach Sonnenaufgang in der Wetterau
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Wort auf den Weg

Liebe Leserinnen und Leser,
die dritte Strophe des Liedes von Georg Neumark, „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, ist meine Notfallmedizin in hektischen Zeiten:
„Man halte nur ein wenig stille und bleibe in sich selbst vergnügt, wie unsers Gottes Gnadenwille, wie sein Allwissenheit es fügt; Gott, der uns sich hat auserwählt, der weiß auch sehr wohl, was uns fehlt.“
Statt die Ärmel hochzukrempeln und mit aller Macht die gesteckten Ziele zu erreichen, auch wenn dicke Baumstämme den Weg blockieren, rät die Liedstrophe zum gelassenen Verweilen. Einmal tief Luft holen, den Blick schweifen lassen, alles Gute wahrnehmen, das Gott schon geschenkt hat, das lässt die Hindernisse schrumpfen und gibt neue Kraft zum Weitergehen.
Der von einem wohl umgefallenen Baumstamm aufgehaltene Fluss auf dem Titelbild macht es deutlich. Der Baumstamm veränderte zwar den Flusslauf, aber er konnte den Bach nicht aufhalten. Im Gegenteil, er wurde zu einer Halbinsel, die neuen Pflanzen Heimat bot. Manche Situationen in unserem Leben scheinen erstmal unüberwindbare Barrieren. Doch sie können zu Richtungsänderungen, zu heilsamen Umwegen und zum Innehalten führen. Gott wird mit uns weitergehen, wird neue Pfade finden lassen und uns helfen, auch die harten Zeiten anzunehmen. Still zu halten ist eine gute Übung, dabei auch noch in sich selbst vergnügt zu sein, Lebenskunst. Singen hilft mir dabei, beten auch, und die Gemeinschaft mit Christen, die mir Mut machen, dem Gott zu vertrauen, der weiß, was mir fehlt.
Eine gelassene und vergnügte Sommerzeit wünsche ich euch und Ihnen von Herzen
Cornelia Trick

Jahreslosung 2019
Impuls

Jahreslosung 2019

Gestaltung des diesjährigen Banners der Jahreslosung

Wie schon die Jahre davor immer wieder betont, ist es uns eigentlich wichtig, dass sich die Betrachter ganz unvoreingenommen erst einmal selber auf Entdeckung begeben: was sehe ich auf dem Bannermotiv, was ruft das Motiv in mir hervor, was spricht mich an? Wenn dieses Selbst-Entdecken noch gewünscht ist, dann bitte nachfolgenden Text (noch) nicht weiterlesen.
Der Bibelvers zur Jahreslosung ist ein Psalm Davids und gehört in die Reihe der Dankeslieder. Das erstaunliche: seine Verse sind in alphabetischer Anordnung verfasst, 23 Verse insgesamt. Und in Vers 15 heißt es nun: „… lass ab vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach.“
Was ist naheliegender, als das Wort „Friede“ mit einer Taube darzustellen. Bernd Müller hatte tatsächlich ein Foto von einer Metallskulptur in der Benediktinerabtei Maria Laach (bei Koblenz) geschossen. Diese Skulptur einer sich verwandelnden Mauer in davonfliegende Vögel zeigt auf wunderbare Weise das Aufbrechen trennender und starrer Grenzen hin zu Freiheit in der Welt.
Dieses Skulptur-Motiv habe ich aus dem Foto freigestellt, gespiegelt und in ein zweites Foto von Bernd, auf dem eine Stacheldrahtzaun vor dem Feldberg im Schwarzwald zu sehen ist, hinein platziert. Nun brechen die Vögel nicht nur aus der Mauer heraus, sondern überwinden auch noch Stacheldrahtgrenzen – eine Verstärkung der Symbolik.
Um das Düstere einer trennenden Mauer noch hervorzuheben, nahm ich dem rechten Teil des Bildes einen großen Anteil der Farbe und verdüsterte es zusätzlich mit dunklen Wolken. Erst in der Mitte des Bildes, wo sich die Mauersteine beginnen zu verwandeln, kehrt Farbe ein, Licht und Leben. Ab hier heben sich auch die entstehenden Vögel vom Hintergrund ab, schattiert dargestellt. Die Vögel fliegen scheinbar aus dem Motiv heraus, über dargestellte Farbstufen und -Abschnitte über wieder in grau dargestellte Landschaften. Das soll heißen: bringt Farbe und damit Freiheit, Freude und Liebe in die Welt. Und über allem ragt oben die wärmende Sonne heraus und erhellt das gesamte Motiv.
Dass Wörter und Texte nicht nur der Informationsvermittlung dienen, sondern auch selber Gestaltungselement sind, das zeigt sich in der Anordnung und Größe der Wörter und der Wahl der Schriften. Die einzelnen Worte bekommen zusätzlich eine eigene Gewichtung und damit auch Aussage!

JF

Banner: © 2018 Johannes Fritz & Bernd Müller, Foto: Bernd Müller