von Ralf Schweinsberg | 16. August 2025 | Aktuelles, Impuls
Die Welt steht an vielen Stellen Kopf. Kriege, Ungerechtigkeit und die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich bestimmen die Nachrichten. Inmitten all dieser Herausforderungen fragen sich viele: Was kann ich tun? Wie kann ich einen Unterschied machen?
Jesus sagt im Lukasevangelium: „Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen, und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.“ (Lukas 12,48) Das klingt nach einer großen Aufgabe – und das ist es auch.
In unserer Gesellschaft herrscht oft der Gedanke vor: „Jeder ist sich selbst der Nächste.“ Erfolg wird daran gemessen, wie viel jemand besitzt oder erreicht hat. Doch Jesus stellt diese Sichtweise auf den Kopf. Er erinnert uns daran, dass alles, was wir haben – Zeit, Fähigkeiten, Möglichkeiten – ein Geschenk ist. Und mit jedem Geschenk wächst auch die Verantwortung.
Christen sind eingeladen, bewusst anders zu leben: nicht nur für sich selbst zu sorgen, sondern auch für andere einzustehen. Das bedeutet manchmal, gegen den Strom zu schwimmen. Es heißt, nicht wegzuschauen, wenn Unrecht geschieht. Es heißt, großzügig zu teilen – sei es Geld, Zeit oder Aufmerksamkeit. Es heißt auch, die eigene Stimme zu erheben für diejenigen, die keine haben.
Gerade in politisch schwierigen Zeiten braucht unsere Welt Menschen, die Verantwortung übernehmen. Menschen, die nicht fragen: „Was bringt mir das?“, sondern: „Wie kann ich helfen?“ Das beginnt im Kleinen – im Alltag mit Nachbarn oder Kollegen – und reicht bis hin zu gesellschaftlichem Engagement.
Verantwortung zu tragen kann herausfordernd sein. Manchmal kostet es Mut oder Bequemlichkeit. Aber es schenkt auch Sinn und Hoffnung – für uns selbst und für andere.
Die Frage nach Verantwortung betrifft uns alle. Wer viel empfangen hat – an Bildung, Frieden oder Wohlstand –, der kann auch viel weitergeben. Vielleicht können wir heute einen kleinen Schritt tun: aufmerksam zuhören, Hilfe anbieten oder uns für Gerechtigkeit einsetzen.
So werden wir Teil einer Bewegung des Guten – gegen den Strom der Gleichgültigkeit und Selbstbezogenheit. Denn am Ende zählt nicht, was wir besitzen, sondern das Gute, das wir weitergeben.
Ralf Schweinsberg
Evangelisch-methodistische Kirche Brombach
von Ralf Schweinsberg | 9. August 2025 | Aktuelles, Impuls
Die Welt scheint im Moment ein unruhiger Ort zu sein. Nachrichten von Krieg, Hass und Ungerechtigkeit erreichen uns täglich. Manchmal fühlt es sich an, als würde Dunkelheit immer mehr Raum gewinnen – in der großen Politik, aber auch im Alltag: Misstrauen, Egoismus und Gleichgültigkeit begegnen uns überall.
In solchen Zeiten ist es leicht, mit dem Strom zu schwimmen. Viele denken: „Was kann ich schon ausrichten?“ Oder sie passen sich einfach an das an, was alle tun. Doch der christliche Glaube lädt dazu ein, einen anderen Weg zu gehen. Im Epheserbrief steht: „Wandelt als Kinder des Lichts. Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.“ (Epheser 5,8b.9)
Kinder des Lichts – das klingt fast poetisch. Aber was bedeutet das konkret? Es heißt: Wir sind eingeladen, Licht in die Welt zu bringen – durch unser Handeln, unsere Worte und unsere Haltung. Licht macht sichtbar, was im Dunkeln verborgen bleibt. Es schenkt Wärme und Orientierung.
Güte zeigt sich darin, wie wir mit anderen umgehen – freundlich, hilfsbereit und offenherzig. Gerade jetzt braucht unsere Gesellschaft Menschen, die nicht nur an sich selbst denken, sondern auch für andere da sind.
Gerechtigkeit bedeutet mehr als bloße Fairness. Sie fragt danach, wie wir miteinander leben wollen: Stehen wir für die Schwachen ein? Setzen wir uns für Frieden ein? Auch wenn es unbequem ist oder Widerstand gibt?
Und schließlich Wahrheit: In einer Zeit voller Halbwahrheiten und Falschmeldungen ist Ehrlichkeit wichtiger denn je. Wer als Kind des Lichts lebt, sucht nach dem Echten – im Gespräch mit anderen und im eigenen Herzen.
Das alles ist nicht immer einfach. Es kann bedeuten, gegen den Strom zu schwimmen oder unbequeme Fragen zu stellen. Aber gerade darin liegt Hoffnung: Jeder Mensch kann einen Unterschied machen – durch kleine Gesten der Güte, durch mutige Schritte für Gerechtigkeit und durch ehrliche Worte.
Das Bild vom Licht erinnert uns daran, dass jeder von uns Verantwortung trägt für das Miteinander in unserer Welt. Lassen wir uns ermutigen, heute ein Stück Licht weiterzugeben – wo immer wir sind.
Ralf Schweinsberg
Evangelisch-methodistische Kirche Brombach
von Ralf Schweinsberg | 19. Juli 2025 | Aktuelles, Impuls
Warum Langeweile in den Sommerferien ein Geschenk ist
Sommerferien bedeuten für viele: Endlich Zeit zum Durchatmen, zur Erholung und zum Loslassen des Alltags. Die Schule macht Pause, der Terminkalender wird leerer und plötzlich liegt ein weiter Raum voller freier Stunden vor uns.
Doch schon nach kurzer Zeit stellt sich oft die Frage: Was tun mit all dieser Zeit? Schnell entsteht das Gefühl, jede Minute sinnvoll füllen zu müssen, mit Ausflügen, Hobbys oder neuen Projekten. Dabei übersehen wir leicht, dass gerade die scheinbar leeren Momente ein wertvolles Geschenk sein können.
Langeweile hat keinen guten Ruf. Sie gilt als Zeichen von Untätigkeit oder gar Faulheit. Doch wer sich auf sie einlässt, entdeckt oft ganz neue Seiten an sich selbst und am Leben. Im Nichtstun steckt eine besondere Kraft: Es öffnet Raum für Kreativität, für Tagträume und für Gedanken, die im Trubel des Alltags keinen Platz finden.
Auch im christlichen Glauben spielt das Innehalten eine wichtige Rolle. Schon in der Schöpfungsgeschichte heißt es: Am siebten Tag ruhte Gott von seiner Arbeit. Der Sabbat wurde zum Symbol für die heilsame Pause – eine Zeit, in der nicht Leistung zählt, sondern das einfache Dasein. Der Sabbat erinnert uns daran, dass unser Wert nicht davon abhängt, wie viel wir tun oder erreichen. Vielmehr sind wir eingeladen, zur Ruhe zu kommen und uns selbst und auch Gott neu zu begegnen.
Wer sich erlaubt, einfach einmal nichts zu tun – auf einer Wiese zu liegen und den Wolken nachzuschauen oder ohne Ziel durch den Tag zu schlendern –, öffnet sein Herz für neue Gedanken und Inspirationen. In solchen Momenten kann es geschehen, dass wir eine leise Stimme in uns hören: Du bist genug. Auch ohne To-Do-Liste und ständige Aktivität.
Gerade Kinder brauchen diese Zeiten der Muße besonders dringend. Sie lernen dabei nicht nur Geduld und Selbstständigkeit, sondern entdecken auch ihre eigenen Wünsche und Ideen. Aber auch Erwachsene dürfen sich erlauben, die Kunst des Nichtstuns wiederzuentdecken – als Quelle von Gelassenheit und innerem Frieden.
So kann die Langeweile in den Sommerferien mehr sein als bloßer Leerlauf. Sie wird zur Einladung, zur Ruhe zu kommen und dem Leben – und damit auch Gott – wieder neu zu begegnen.
Pastor Ralf Schweinsberg
von Ralf Schweinsberg | 1. Juli 2025 | Glaube
Die Apostelgeschichte erzählt die Entstehung der ersten Christen in großer Offenheit: Chaotisch, ungeplant und doch vom Geist Gottes getrieben, wachsen die ersten Gemeinden schnell.
Vielleicht auch ein Vorbild für uns – die wir so ganz anders an die Dinge rangehen? Geplant, gut organisiert und (über) strukturiert?
Dafür passiert bei uns so viel weniger als damals.
Müssen wir zu den Anfängen des Christentums zurück?
Wie sahen die aus und wäre das überhaupt möglich?
Unser Thema am Dienstagabend, 01.07.2025 ab 19.30 Uhr – wie immer online.
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Ralf Schweinsberg
von Ralf Schweinsberg | 24. Juni 2025 | Glaube
Die Apostelgeschichte erzählt von den Wundern der Jünger Jesu, als wäre es das normalste der Welt: Da heilt Petrus einen Gelähmten oder weckt die verstorbene Tabita wieder auf! Kann man das einfach so glauben? Was wäre bei uns in der Kirche los, wenn auch bei uns so etwas passieren würde? Gott KANN das doch tun?! Aber warum erleben wir es so wenig?
Unser Thema am Dienstagabend, 24.06.2025 ab 19.30 Uhr – wie immer online.
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Ralf Schweinsberg