von Ralf Schweinsberg | 19. Juli 2025 | Aktuelles, Impuls
Warum Langeweile in den Sommerferien ein Geschenk ist
Sommerferien bedeuten für viele: Endlich Zeit zum Durchatmen, zur Erholung und zum Loslassen des Alltags. Die Schule macht Pause, der Terminkalender wird leerer und plötzlich liegt ein weiter Raum voller freier Stunden vor uns.
Doch schon nach kurzer Zeit stellt sich oft die Frage: Was tun mit all dieser Zeit? Schnell entsteht das Gefühl, jede Minute sinnvoll füllen zu müssen, mit Ausflügen, Hobbys oder neuen Projekten. Dabei übersehen wir leicht, dass gerade die scheinbar leeren Momente ein wertvolles Geschenk sein können.
Langeweile hat keinen guten Ruf. Sie gilt als Zeichen von Untätigkeit oder gar Faulheit. Doch wer sich auf sie einlässt, entdeckt oft ganz neue Seiten an sich selbst und am Leben. Im Nichtstun steckt eine besondere Kraft: Es öffnet Raum für Kreativität, für Tagträume und für Gedanken, die im Trubel des Alltags keinen Platz finden.
Auch im christlichen Glauben spielt das Innehalten eine wichtige Rolle. Schon in der Schöpfungsgeschichte heißt es: Am siebten Tag ruhte Gott von seiner Arbeit. Der Sabbat wurde zum Symbol für die heilsame Pause – eine Zeit, in der nicht Leistung zählt, sondern das einfache Dasein. Der Sabbat erinnert uns daran, dass unser Wert nicht davon abhängt, wie viel wir tun oder erreichen. Vielmehr sind wir eingeladen, zur Ruhe zu kommen und uns selbst und auch Gott neu zu begegnen.
Wer sich erlaubt, einfach einmal nichts zu tun – auf einer Wiese zu liegen und den Wolken nachzuschauen oder ohne Ziel durch den Tag zu schlendern –, öffnet sein Herz für neue Gedanken und Inspirationen. In solchen Momenten kann es geschehen, dass wir eine leise Stimme in uns hören: Du bist genug. Auch ohne To-Do-Liste und ständige Aktivität.
Gerade Kinder brauchen diese Zeiten der Muße besonders dringend. Sie lernen dabei nicht nur Geduld und Selbstständigkeit, sondern entdecken auch ihre eigenen Wünsche und Ideen. Aber auch Erwachsene dürfen sich erlauben, die Kunst des Nichtstuns wiederzuentdecken – als Quelle von Gelassenheit und innerem Frieden.
So kann die Langeweile in den Sommerferien mehr sein als bloßer Leerlauf. Sie wird zur Einladung, zur Ruhe zu kommen und dem Leben – und damit auch Gott – wieder neu zu begegnen.
Pastor Ralf Schweinsberg
von Ralf Schweinsberg | 1. Juli 2025 | Glaube
Die Apostelgeschichte erzählt die Entstehung der ersten Christen in großer Offenheit: Chaotisch, ungeplant und doch vom Geist Gottes getrieben, wachsen die ersten Gemeinden schnell.
Vielleicht auch ein Vorbild für uns – die wir so ganz anders an die Dinge rangehen? Geplant, gut organisiert und (über) strukturiert?
Dafür passiert bei uns so viel weniger als damals.
Müssen wir zu den Anfängen des Christentums zurück?
Wie sahen die aus und wäre das überhaupt möglich?
Unser Thema am Dienstagabend, 01.07.2025 ab 19.30 Uhr – wie immer online.
Das Thema und den Zugang (zum Anklicken) erhalten Sie jede Woche über unsere Gemeinde-App. Sollten Sie die App nicht installiert haben, oder technisch nicht so versiert sein, sprechen Sie mich bitte an. Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen dabei helfen darf.
Ralf Schweinsberg
von Ralf Schweinsberg | 24. Juni 2025 | Glaube
Die Apostelgeschichte erzählt von den Wundern der Jünger Jesu, als wäre es das normalste der Welt: Da heilt Petrus einen Gelähmten oder weckt die verstorbene Tabita wieder auf! Kann man das einfach so glauben? Was wäre bei uns in der Kirche los, wenn auch bei uns so etwas passieren würde? Gott KANN das doch tun?! Aber warum erleben wir es so wenig?
Unser Thema am Dienstagabend, 24.06.2025 ab 19.30 Uhr – wie immer online.
Das Thema und den Zugang (zum Anklicken) erhalten Sie jede Woche über unsere Gemeinde-App. Sollten Sie die App nicht installiert haben, oder technisch nicht so versiert sein, sprechen Sie mich bitte an. Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen dabei helfen darf.
Ralf Schweinsberg
von Ralf Schweinsberg | 17. Juni 2025 | Glaube
Der Tod von Stephanus ist die eine große Zäsur für die ersten Christen in Jerusalem (Apostelgeschichte 7, 54). Auf der anderen Seite ist es aber auch der Anfang von etwas ganz Neuem und Wunderbaren!
Ich frage mich aber schon: muss es immer erst so weit kommen?
Unser Thema am Dienstagabend, 17.06.2025 ab 19.30 Uhr – wie immer online.
Das Thema und den Zugang (zum Anklicken) erhalten Sie jede Woche über unsere Gemeinde-App. Sollten Sie die App nicht installiert haben, oder technisch nicht so versiert sein, sprechen Sie mich bitte an. Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen dabei helfen darf.
Ralf Schweinsberg
von Ralf Schweinsberg | 7. Juni 2025 | Aktuelles, Impuls
Viele Menschen können mit Pfingsten wenig anfangen. Während bei einer Straßenumfrage zu Weihnachten noch viele wissen, worum es geht – Christkind, Tannenbaum, Geschenke –, wird es bei Ostern schon schwieriger: Osterhase, bunte Eier, Nester suchen. Doch auf die Frage „Was feiern wir an Pfingsten?“ herrscht meist Ratlosigkeit. Und was bedeutet das Wort überhaupt? „Pfingsten“ kommt aus dem Griechischen und heißt schlicht „der fünfzigste Tag“ – nämlich der fünfzigste Tag nach Ostern.
Um zu verstehen, was an Pfingsten gefeiert wird, hilft ein Blick zurück zu den Jüngerinnen und Jüngern Jesu. Sie hatten eine emotionale Achterbahnfahrt hinter sich: Zuerst waren sie voller Hoffnung und Begeisterung über Jesus, den sie als Messias erlebten. Er predigte von Liebe, tat Wunder – Blinde konnten sehen, Kranke wurden gesund. Mit ihm schien alles möglich! Beim Einzug in Jerusalem jubelten ihm die Menschenmengen zu.
Doch dann wendete sich das Blatt: Jesus kritisierte Missstände und Ungerechtigkeit, machte sich Feinde unter den Mächtigen. Einer seiner engsten Freunde verriet ihn, andere verleugneten ihn aus Angst. Schließlich wurde Jesus verhaftet und gekreuzigt. Die Jüngerinnen und Jünger waren am Boden zerstört – ihre ganze Hoffnung schien verloren.
Doch dann geschah das Unfassbare: Jesus stand von den Toten auf! Die Freude war grenzenlos – nichts schien mehr unmöglich. Aber kurz darauf kündigte Jesus an, dass er zu seinem Vater im Himmel zurückkehren würde. Wieder Unsicherheit: Wie sollte es jetzt weitergehen? Was sollten sie ohne ihn tun?
Jesus versprach ihnen einen Beistand: den Heiligen Geist – einen Tröster, Anwalt und Mutmacher. An Pfingsten kam dieser Geist zu den Jüngern: Er erfüllte sie mit neuer Kraft und Zuversicht. Plötzlich verstanden sie alles, was Jesus ihnen gesagt hatte; sie konnten mutig von ihrem Glauben erzählen.
Das ist der Kern von Pfingsten: Gott lässt uns nicht allein! Der Heilige Geist gibt Kraft, Mut und Orientierung – damals wie heute. Pfingsten erinnert daran: Auch wenn wir manchmal ratlos oder mutlos sind – Gottes Geist kann uns stärken und neue Wege zeigen.
Pastor Ralf Schweinsberg / Johannes Fritz